Westamerikanische Lärche (Larix occidentalis) als Forstpflanze und Waldspezialist


Herkunft

Die Westamerikanische Lärche kommt aus dem westlichen Nordamerika. Sie kommt vor allem in Küstennähe in den angrenzenden Bundesstatten zwischen USA und Kanada vor. Sie bildet dort große Reinbestände und zählt zu den wichtigsten wirtschaftlichen Nadelhölzern Amerikas. Sie kommt auch in den Rocky Mountains vor und wächst auch auf Höhen von mehr als 2000 Metern. 

 

Larix occidentalis bildet riesige Reinbestände, mischen sich aber auch gerne in alle anderen Kulturen ein. So wurde diese Lärche zu einem wichtigen Holzlieferanten für die gesamte Nordamerikanische Holzindustrie. Ihr Holz wird fast in jedem Sägewerk verarbeitet. 

Hier sehen wir eine tolle Abbildung der größten Westamerikanischen Lärche in Europa. Diese steht in England und kann dort bewundert werden. Besonders schön ist der gerade und gut geformte Stamm und die streng waagerechte Astanordnung. 

Urheber: 
Fotograf: Conifers

Wuchs

 
Die Westamerikanische Lärche ist die höchste aller Lärchenarten und erreicht am Naturstandort in Nordamerika bis zu 60 Meter Wuchshöhe. In Europa wird dieser Waldspezialist allerdings nur halb so hoch. Die größte Larix occidentalis ist in England zu finden und ist ca. 35 Meter hoch. 
Die Krone ist Anfangs schal und fast säulenartig. Das erlaubt viele Bäume auf engem Stand. Mit zunehmendem Alter werden die Kronen aber dann immer breiter und ausladender. Die Äste hängen mit zunehmender Größe immer mehr nach unten und stehen auffallend waagerecht am Stamm. 
Der Stamm ist wipfelschäftig und weitgehend astrein. Normalerweise findet man ausgewachsene und erntereife Stämme mit einem Brusthöhendurchmesser von ca. 80 cm. Am Naturstandort in Nordamerika sind Bursthöhendurchmesser von mehr als zwei Metern problemlos möglich. 
Wie alle anderen Lärchen, ist auch die Westamerikanische Lärche besonders schnell wachsend. Sie vertragen keine Konkurrenz und kämpfen daher sofort um das verfügbare Licht. Mit zunehmendem Alter wird die Wuchsleistung schwächer, diese bleibt jedoch trotzdem beachtlich und kann mit Fichten und Douglasien mithalten. 

Hier sehen wir Jungpflanzen aus meiner Anzucht von Larix occidentalis. Diese Jungflanzen sind zwei Jahre alt und haben bereits eine beachtliche Höhe von ca. 30 bis 50 cm erreicht. Diese Pflanzen sind perfekt für die Pflanzung in den Wald oder Garten.


Biologie

 
Bei der Westamerikanischen Lärche findet man eine kräftige Herzwurzel. Somit ist dieser starke Baum absolut sturmsicher und schützt windempfindliche Baumarten, da die Lärche eher an den Waldrand gepflanzt wird. Somit können innenliegende Fichten perfekt geschützt werden. 
Die rissige Borke ist von graubrauner bis leicht purpurfarbener Färbung. Besonders auffällig ist die dicke der Rinde von Larix occidentalis. Diese kann mehr als 15 cm dick werden. Das ist ein Schutz vor Waldbränden, welche in Nordamerika regelmäßig auftreten. Das muss auch so sein, da so das Unterholz auf natürliche Weise entfernt wird und die Samen so besonders gut keimen. Die dicke Rinde brennt nur schwer und schützt den Baum somit. Wenn ein Großteil der Rinde verbrannt ist, wird diese schnell wieder nachgebildet. 
Die grasgrünen Nadeln werden ca. 4 cm lang und stehen in dichten Büscheln zu ca. 20 Stück zusammen. Die Nadeln sind auch bei der Westamerikanischen Lärche nur sommergrün und fallen im Winter ab. Zuvor überraschen diese aber durch eine unglaubliche leuchtende Herbstfärbung in strahlendem Gold. 
Ganz ähnlich zu der heimischen Lärche sind auch die Zapfen dieses Waldspezialisten. Sie sind von zylindrischer Form und ca. 4 cm lang. Jeder Zapfen enthält ca. 100 Samen, welche aber nur zu insgesamt 50 % keimfähig sind. Das ist hier ganz normal. Die Samen sind eine wichtige Vogelnahrung und sind für den Zeisig und den Kreuzschnabel unverzichtbar. 





Hier haben wir einen schönen Blick auf die Nadeln. Diese leuchten in einem hellen grün und stehen in dichten Büscheln. 


Standortansprüche

 
Larix occidentalis ist absolut frosthart bis minus 50 Grad Celsius. Somit kann dieser Waldspezialist auch in besonders kalten Gegenden eingesetzt werden. 
Wichtig sind tiefgründige, humose und lockere Böden, gerne auch in feuchter Lage. Allerdings sollte das Wasser nie stehen. Auch trockene und sandige Böden werden angenommen, nur wächst die Westamerikanische Lärche dann nicht ganz so schnell. Vor allem sollte der Boden nicht ganz austrocknen, kurzzeitige Hitzewellen und Überschwemmungen sind aber kein Problem. 
Für die Lärche ist Licht essenziell. Das gilt wirklich für alle Lärchen und ist daher sehr wichtig zu wissen. Setzen Sie Larix occidentalis also nur am Waldrand oder in lichten Stellen oder freien Lichtungen ein. 
Die Westamerikanische Lärche ist ein Waldspezialist für die Wiederaufforstung nach schweren Stürmen und zum Schutz für flachwurzelnde Bäume.


Hier sehen wir einen älteren Zweig mit reifen Zapfen im Herbst. Die Nadeln der Westamerikanischen Lärche sind besonders hell und daher auch gut von anderen Lärchen zu unterscheiden. 


Holz

 
Dieses Lärchenholz ist besonders hart, schwer und geradfaserig. Die Westamerikanische Lärche bildet zudem ein Holz mit dichten Poren, welches besonders witterungsbeständig ist. Das Trockengewicht liegt bei 575 kg pro Kubikmeter und die Rohdichte bei 0,5 Gramm pro Kubikmeter. Die Volumenschrumpfung nach dem Trocknen liegt bei ca. 14 Prozent. 
Der Splint ist strohgelb, während sich der Holzkern mit einer nussbraunen Farbe stark abhebt. So entsteht eine wunderschöne Maserung, welche auch für edle Furniere verwendet wird. Das Hauptaugenmerk bei der Holzverarbeitung von Larix occidentalis liegt aber im Außenbereich, da es sehr verrottungsfest ist. So entstehen langlebige Terrassen, Pergolen, Carports, Zäune, Balkone, Außenverkleidungen usw. 
Das Holz dieses Waldspezialisten ist zudem leicht zu spalten und hat einen vorzüglichen Brennwert. Es wird in großer Menge daher auch als Brennholz verkauft und eingesetzt. 
Von der Textur her gesehen, ist das Holz geradfaserig mit kleinen Harzkanälen und mittleren Tracheiden. Es ist leicht zu bearbeiten, kann nach dem Schleifen aber Druckstellen aufweisen. Es hält Farben und Lacke jedoch hervorragend und ist auch schrauben- und nagelfest. Auf Grund des hohen Siliciumoxidgehalts können beim Sägen stumpfe Kanten entstehen. 


Resümee

 
Die Westamerikanische Lärche ist eine wunderbare Ergänzung zur heimischen Lärche. Zumal die Westamerikanische Lärche auf niederen Lagen deutlich besser zurecht kommt. 
Das Holz ist dauerhaft und wertvoll. Zudem ist Larix occidentalis derart robust, dass Hitze und härtester Frost absolut nichts ausmachen. Die kleinen Sämlinge und Jungpflanzen wachsen schnell und sicher. 
Ein weiterer toller Nutzen ist das zuckerhaltige Harz, welches von den Indianern angezapft und an der Luft getrocknet wurde. Dieses getrocknete Harz war zu dieser Zeit bei den Indianern als Kaugummi sehr beliebt. Diese Tradition kann wiederbelebt werden und stellt eine natürliche Alternative zu industriell gefertigtem Kaugummi dar. Eine wirklich tolle Anzuchtidee. 
Wer diesen Waldspezialisten in seinem eigenen Wald einsetzen möchte, der kann die Jungpflanzen der Westamerikanischen Lärche sehr gerne in meinem Online-Shop bestellen. Der nachfolgende Link führt Sie direkt zum Angebot. 





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