Judasbaum (Cercis siliquastrum) als Bienenbaum

Herkunft

Der Judasbaum ist im gesamten Mittelmeerraum beheimatet. Seine Berühmtheit erlangte dieser kleine Baum auf Grund der Sage über den Jünger Judas Ischariot, welcher, laut der Bibel, Jesus verraten hat. Judas erhängte sich danach an einem Baum, welches ein solcher Cercis siliquastrum gewesen sein soll. Direkt nach dem Verrat setzt auch die natürliche und üppige purpurfarbene Blüte ein, welche den gesamten Baum einhüllt. Beobachter meinten, dass der Baum aus lauter Scham rot werden würde. Danach bildete er die Blätter, welche nierenförmig, und fast rund sind. Diese ähneln den damaligen Silbermünzen und sollen so das Bestechungsgeld wiederspielgeln, mit denen Judas schwach wurde. 

Doch nicht nur im gesamten Mittelmeerraum, sondern auch in ganz Forderasien kommt dieser Baum am Waldrand und in lichten Wäldern vor. Er ist dort besonders bei den ansässigen Imkern beliebt, da die üppige Blütenpracht eine große Menge an Nektar und Pollen enthält.  
Der Judasbaum bildet eine ausladende und schirmartige Krone. Noch vor dem Laubaustrieb sind die gesamten Äste mit einem reichen Blütenflor bedeckt. 
Blüte und Trachtwert

Der Judasbaum blüht ausschließlich am alten Holz und letztjährigen Holz. Selbst der Stamm bildet eine reiche Anzahl dieser herrlichen Schmetterlingsblüten. An den neuen Trieben blüht Cercis siliquastrum nicht. Somit ergibt sich die Erescheinung, als dass sich der gesamte Baum in einen purpurfarbenen Mantel einhüllt. 

Die Blütezeit erstreckt sich von März bis April. Die Blüten erscheinen also noch vor dem Laubaustrieb. Der Nektarwert dieses Bienenbaums liegt bei vier und der Pollenwert bei zwei. Das ist ein wirklich toller Wert für eine Frühtracht. Zudem blüht der Judasbaum direkt vor unsern Obsgtbäumen, was die Blütezeit und somit das Nahrungsangebot für die bestäubenden Insekten entscheidend verlängert.

Die herrlichen Blüten sind roh essbar und eine wunderbare süß-saure Bereicherung für Salate und Soßen. Besonders in Asien werden diese Blüten gerne gegessen und gehören zur einheimischen Küche einfach dazu. 

Der Blütenflor erscheint als eine kurze Blütentraube, welche aus ca. sechs kleinen purpurfarbenen Schmetterlingsblüten zusammengesetzt ist. Diese herrliche Blütenfarbe leuchtet immens und bildet somit einen tollen Übergang von der Tristen Winterzeit in das blühende Frühjahr hinein. 
Wuchs

Der Judasbaum wächst ca. 8 Meter hoch und 4 Meter breit. Er kann entweder als kleiner Baum oder großer Strauch erzogen werden. Beides ist problemlos möglich, da er absolut schnittverträglich ist. 

Anfangs wächst Cercis siliquastrum noch stark aufrecht und schlank, mit zunehmendem Alter wird die Krone aber immer ausladender und Schirmförmig. So entstehend wunderschöne Kronen mit malerischem Wuchs. 

Dieser Bienenbaum zählt zu den mittelstark bis langsam wachsenden Gehölzen und erreicht einen Zuwachs von ca. 15 cm pro Jahr. Er bekommt zudem einen dicken und knorrigen Stamm. All das trägt zu einer mediterranen Erscheinung bei. 
Hier sehen wir die Produktion des Judasbaums. Die Jungfplanzen lieben trockene und heiße Standorte, weshalb diese auch in der vollen Sonne platziert sind und nicht unter dem Schattiernetz. 
Biologie

Wie bereits im ersten Punkt erklärt, wurden die runden Blätter mit Münzen assoziiert. Tatsächlich sind die Blätter rund bis nierenförmig, fleischig und ganzrandig mit feinen Äderchen durchzogen. Dieses zierende Blatt wird ca. 13 cm im Durchmesser groß. Besonders zierend ist auch die leuchtende Herbstfärbung in Goldgelb bis Orange. Der Austrieb ist nicht grün, sondern Bronzefarben, was den Zierwert dieses tollen Baums noch erhöht. 

Da der Judasbaum eine Leguminose ist, bekommt auch dieser Bienenbaum kleine Zuckerschotenartige Hülsen mit einer großen Anzahl kleiner Samenkapseln. Diese Hülsen springen auf einer Seite auf und geben dadurch die Sasmen frei. Diese sind auch bei verschiedenen Vogelarten sehr beliebt. Im Gegensatz zu den Blüten sind die Hülsen jedoch leicht giftig und sollten daher nicht verzehrt werden. 

Ein weiteres Highlight ist die Rinde. Diese ist rau und mit einer großen Anzahl von Rissen durchbrochen. Die hellgraue Rinde wird so von vielen rotbraunen Längsrissen durchzogen. Das ergibt einen wundervollen Kontrast zu den dunkelgrünen Blättern. 


Hier sehen wir eine Detailaufnahme der Blätter von den Jungpflanzen aus meiner Produktion.
Standortansprüche

Cercis siliquastrum bevorzugt vollsonnige und trockene Standorte. Besonders gut eignen sich sandige und durchlässige, aber auch steinige Böden. Zudem muss der Boden alkalisch und kalkhaltig sein. Auf speckigen, humosen und feuchten Waldböden wächst er nicht ideal und wird anfällig für Krankheiten. 

In den ersten zwei bis drei Standjahren sollte die Jungfpflanze auf jeden Fall auch noch über den Winter geschützt werden. Hier sollte die Pflanze dick mit Vlies eingewickelt werden. Gut gelingt der Judasbaum nur unterhalb von 400 Höhenmetern. Höhere Lagen mag er nicht und neigt dann zum Kümmerwuchs oder zu einem starken zurückfrieren.

Wer den Judasbaum im Wald ausprobieren möchte, der kann die Pflanze auch an den Waldrand einsetzen. Dort bekommt er genug Licht und sorgt für eine reiche Blütenausbäute für die Honigbienen. 


Hier sehen wir einen großen Judasbaum als Hausbaum in Holland. Die Ausladende Schrimkrone sieht man auf diesem Bild besonders schön. 

Urheber: 

Fotograf: Wim Brinkerink
Zukunft/Resümee

Leguminosen sind in Zeiten des Klimawandels besonders wichtig. Sie ertragen sehr viel Trockenheit und tolerieren auch schlechte Böden. Schädlinge und Pilze sind am Judasbaum wirklich so gut wie nie zu finden.

Der zweite wichtige Punkt ist die wichtige Frühtracht für den Imker. Die Blütezeit liegt bereits vor den Obstbäumen und können den Bienenvölkern am Anfang des Jahres wichtige Nahrung geben. 

Zudem kann der Judasbaum auch hervorragend im öffentlichen Grün eingesetzt werden. Stadtimkereien werden sich hier besonders freuen. 

Ich habe mit dem Judasbaum nur gute Erfahrungen gemacht. Er wächst nur etwas langsam, so dass man doch gute vier bis fünf Jahre bis zu ersten Blüte warten muss, wenn man aber einen solch schönen Baum zu Hause stehen hat, dann weiß man, weshalb man sich so lange geduldet hat. 

Ich kann den Judasbaum nur empfehlen, da er mir in der Produktion wirklich absolut keine Probleme bereitet hat. Selbst der strenge Winter 2017 hat den Bäumen keineswegs zugesetzt. 

Das untere Foto zeigt, wie ich diese Pflanze anbieten kann.