Die Stein-Eiche kommt im gesamten mediterranen Mittelmeerraum vor und gehört dort zu den wichtigsten Baumarten in Wald, Feld und Flur. Sie wird in Spanien und Italien als lockere Wälder
angepflanzt und eingezäunt. Danach lässt man die Iberischen Schweine auf dieser Fläche weiden, um die wertvollen und nahrhaften Eicheln zu fressen. So bekommt das Fleisch eine ganz besondere und
hochgeschätzte Qualität.
Hier sehen wir ein ganz typisches Landschaftsbild in Spanien. Steineichen säumen ganze Straßen oder werden zur Schweinemast eingesetzt. Die malerischen Bäume werten die gesamte Landschaft
entscheidend auf.
Urheber:
Fotograf: JordIgd1977
https://www.monumentaltrees.com/de/fotos/38884/
Standort: la masía de Can Gol, Sant Martí de Tous
Wuchs:
Die Steineiche bildet eine kugelrunde oder auch gewölbte Krone. Die Äste sind knorrig verdreht und hängen mit zunehmendem Alter stark über. Die seitlichen Äste hängen oft bis zum Boden und
müssten gestützt werden. Alternativ werden diese auch einfach entfernt.
Quercus ilex wächst nur sehr langsam. Daher sollte immer auf die Konkurrenz durch andere Bäume oder Unkraut geachtet werden.
Dieses wunderschöne Klimawandelgehölz erreicht eine Wuchshöhe von ca. 20 Metern in Ihrer Heimat. Bei uns in Deutschland wird diese Eiche nur halb so groß und ganze 8 Meter breit.
Die herrlichen knorrigen Stämme werden dick und mächtig und können ohne Probleme einen Brusthöhendurchmesser von mehr als einem Meter erreichen.
Es ist immer wieder erstaunlich wie mächtig und wunderschön sich diese faszinierende Eiche entwickelt. Hier sieht man auch deutlich die herrliche Kronenentwicklung.
Urheber:
Fotograf: fontanaelia
https://www.monumentaltrees.com/de/fotos/70990/
Standort: Milo, Catania
Botanisches:
Besonders auffällig ist das immergrüne Laub der Stein-Eiche. Immergrüne Blätter sind in Europa bei Eichen eine absolute Seltenheit. Die Blätter erinnern stark an eine Stechpalme. Diese werden ca.
7 cm lang, sind von elliptischer Form, glatt bis glänzend und von derber und ledriger Textur. Der Blattrand ist mit wehrhaften und spitzen Dornen besetzt. So schützt sich dieses Klimawandelgehölz
vor Ziegenfraß.
Von März bis April erscheint die ährenförmige und hellgrüne Blüte. Die Blüte wird durch den Wind bestäubt, somit sind Eichen nicht von Bienen abhängig. Ab Herbst sind dann auch die wertvollen
Eichelfrüchte reif. Die Eicheln der Stein-Eiche sind groß und länglich zulaufend. An den Enden sind die Eicheln spitzig. Am Baum sehen die Eicheln kleiner aus, da diese bis zur Hälfte in einem
behaarten Fruchtbecher stecken. Sie sind sehr nahrhaft und auch für uns nicht giftig. Sie schmecken sogar süß und können roh verzehrt werden. In Spanien und Italien werden diese in der
Küche zubereitet. Wie das gemacht wird, das verraten wir in der Rubrik für besondere Anzuchtideen.
In einem wundervollen Kontrast zu den hellgrünen Blättern, steht die schwarze und glatte Rinde. Erst mit zunehmendem Alter reißt die Rinde in Platten auf und trägt noch verstärkt zur knorrigen
Erscheinung bei.
Dies sind die länglichen und großen Eicheln von Quercus ilex. Diese Früchte werden zur Tiermast, für die Wildfütterung, aber auch für die menschliche Küche verwendet. Aus diesen Früchten werden
Öle, Ersatzkaffee und Mehl gewonnen. Zudem schmecken die gerösteten Früchte hervorragend zu Gemüse- und Fleischgerichten.
Urheber: Von Roger Culos - Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=22942484
Eignung als Gartenbaum:
Die Stein-Eiche wird nicht nur gerne als Forstpflanze, sondern auch als Straßenbaum, Gartenbaum und als Hecke genutzt. Ja, Sie haben richtig gelesen. Die Steineiche ist derart schnittverträglich,
dass dieser Baum gerne als Hecke gepflanzt wird.
Da Quercus ilex nur sehr langsam wächst und auch geschnitten werden kann, ist dieser Baum auch ideal für kleine Gärten geeignet. Er kann hervorragend als Hausbaum, Hofbaum oder als
Schattenspender eingesetzt werden.
Dieses Klimawandelgehölz erfreut sich auf Grund seiner Robustheit und den immer milderen Wintern großer Beliebtheit, auch in deutschen Gärten.
So sieht ein echter Steineichenwald in Italien aus. Die Wälder in der mediterranen Zone sind mit unseren nicht zu vergleichen. Die Bäume stehen weiter auseinander und werden auch nicht ganz so
hoch. Ausgenommen sind künstliche Pinienwälder, welche auf den Holzertrag ausgelegt sind.
Urheber:
Fotograf: Saro Sciuto
https://www.monumentaltrees.com/de/fotos/73391/
Standort: Milo, Catania
Im Forst:
Die Steineiche könnte auch in unseren Wäldern als Forstpflanze eingesetzt werden. Wichtig ist jedoch unbedingt eine Pflanzung am Waldrand. Eichen sind ausgesprochene Lichtbäume und vertragen
keine Beschattung oder starke Konkurrenz. Zudem sollte immer auf das Unkraut im Jungpflanzenstadium geachtet werden. Hier kann es oft dazu kommen, dass die Pflanzen überwuchert werden.
Als natürliches Wildfutter und Vogelschutzgehölz ist Quercus ilex fast unübertroffen. Sie liefert eine große Masse an nahrhaften Eicheln, welche zahllose Tiere ernähren.
Das Holz ist dicht, fest und dauerhaft. Es ist noch härter und dichter als das Holz unserer heimischen Eiche. Es weist eine wundervolle Maserung auf und überzeugt in den Farben dunkelbraun und
hellbraun. Die Jahresringe sind sehr gut erkennbar. Es wird für den Möbelbau und die Kunsttischlerei verwendet. Zudem wird das Holz der Steineiche im Süden besonders gerne als Brennholz
verwendet. Die Brenn-Werte sind mit dem unserer Rotbuche zu vergleichen.
Standortansprüche:
Die Stein-Eiche bevorzugt steinige und kalkhaltige Böden. Mit Staunässe kommt dieser Baum gar nicht zurecht, so dass die Wurzeln sofort faulen würden.
Seine mediterrane Herkunft verrät zudem die Licht- und Wärmebedürftigkeit von Quercus ilex. Suchen Sie sich also auf jeden Fall einen Pflanzplatz in Richtung Süden oder Westen. Zudem sollte der
Standort windgeschützt sein.
Dieses Klimawandelgehölz ist vor allem für Weinanbaugebiete zu empfehlen. Wer aber die Jungpflanze in den ersten Jahren mit einem Vlies schützt, der kann diese Eiche auch in etwas kälteren
Regionen kultivieren. Es empfiehlt sich auch ein Stammanstrich, wenn die Pflanze nicht durch andere Bäume im Wald geschützt ist.
Zukunft/Resümee:
Ob die Steineiche bei uns Fuß fassen kann, das bleibt abzuwarten. Klar ist, dass diese Pflanze sehr robust ist und mit Hitze und Trockenheit hervorragend zurecht kommt. Ob sich Quercus ilex aber
mit unseren Frösten gut entwickeln kann, das ist weiterhin fraglich.
Ich zumindest kultiviere diese Pflanze nun seit ca. drei Jahren. Es gab bisher keinen Befall mit Pilzen oder Schädlingen. Starke Fröste haben den Pflanzen jedoch öfter zugesetzt.
Wer in einem Weinanbaugebiet wohnt, dem kann ich die Steineiche wirklich empfehlen. Probieren Sie erst einmal wenige Jungpflanzen aus. So sehen Sie gleich, ob diese bei Ihnen über den Winter
kommt, oder nicht. Ich zumindest sehe einiges Potential in der Stein-Eiche!