Zelkove für die Bogenholzproduktion


Allgemeines zur Zelkove

Zelkova serrata stammt aus Japan und teilen Chinas. Sie ist unserer Ulme sehr ähnlich und kommt auch aus der selben Familie.

Auch das Holz ist dem heimischen Rüster sehr ähnlich und wird in Asien sehr geschätzt. Ringporige Hölzer sind besonders schön und gut zu bearbeiten. Hier entstehen ware Möbelkunstwerke.

Die Zelkove liebt Auwälder und feuchte Böden, verträgt jedoch auch sehr viel Hitze und klirrenden Frost. Zudem hält dieser Wunderbaum einen weiteren entscheidenen Vorteil auf seiner Seite. Wo unsere Ulmen dem Ulmensterben zum Opfer fallen, bleibt diese japanische Ulme davon verschont.

 

Bisher wissen wir noch nicht weshalb, anscheinend trifft sie den Geschmack des Ulmensplintkäfers nicht ganz, den er ist der Vektor für das Ulmentriebsterben.

 

Alle weiteren Infromationen zur Biologie, dem forstwirtschaftlichen Nutzen und den Standorteigenschaften finden Sie in der Kategorie der Klimawandelgehölze.


Hier sehe wir den stark verzweigten Wuchs der Zelkove. So wachsen Ulmengewächse im Einzelstand. Im Wald bei engem Stand bilden sich jedoch astfreie und gerade Stämme.

Für unseren Zweck allerdings ist dieser Wuchs wie geschaffen.

Urheber:

Fotograf: Leo Goudzwaard
http://www.monumentaltrees.com/de/fotos/11992/

Standort: Arboretum Rivierenhof, Deurne

 


Kurz zur japanischen Bogenkunst

Yumi ist der japanische Langbogen. Tatsächlich wurde die Kunst des Bogenschießens noch vor dem Kampf mit dem Schwert von den Samurai praktiziert und geschult.

Die traditionellen Langbögen haben sich auch bis heute fast gar nicht geändert. Auffallend ist der besonders lange obere Wurfarm und der kurze untere Wurfarm. So erreicht der Bogen einen größeren Auszug und somit mehr Durchschlagskraft.

Zudem wurden nicht nur stabile Zelkovenhölzer, sondern auch Bambus für diese Bögen benutzt. Nur durch diese Gewichtsverteilung konnte sich das Material ideal spannen lassen und erreichte so seine vollendete Stabilisation.

Wer einmal bei einer solchen Veranstaltung war, der hat erkannt, dass das Kyudo sehr unterschiedlich zum westlichen Bogenschießen verläuft. Das Kyudo nimmt auch sehr viel spirituelles und meditatives in der Grundtechnik auf.

Daher unterscheiden sich zwei grundlegende Stile beim japansichen Bogenschießen. Das Shomen betont vor allem die Eleganz und die Tradition mit der Meditation. Dieser Stil wird eher vom Adel ausgeführt.

Der Zweite Stil nennt sich Shamen und beschreibt die Übung der rein kriegerischen Schießtechnik, welche die Samureis im Krieg häufig benötigten.

Das japanische Bogenschießen erfreut sich auch bei uns immer größerer Beliebtheit und daher sind auch Bögen und das damit verbundene Bogenholz stark gesucht.



Dieses Foto beschreibt den japanischen Langbogen am besten. Hier sehen wir auch deutlich denlängeren oberen Wurfarm und den weit kürzeren unteren Wurfarm.

So lässt sich der Bogen besonders weit spannen.

Urheber:

Von Kollotzek/Wallrafen - http://en.wikipedia.org/wiki/Image:Kyudo_Kai_Nobiai.jpg, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=2150596


Produktion von Bogenholz

Wie uns aus der Literatur bekannt ist, wurden die englischen Langbögen aus Eiben,- Ulmen,- Eichen,- oder Ahornholz gefertigt. Eibe und Ulme eigneten sich jedoch besonders gut. So wurden auch zahlreiche Eibenwälder und Ulmenvorkommen während des 100-jährigen Kriegs mit den Franzosen abgeholzt.

Eiben und Zelkoven können heute speziell für den Bogenbau aufgeforstet, oder besser gesagt, angebaut werden. Die Eibe möchte ich hier nicht beschreiben, da diese mittlerweile aus einer großen Masse im Angebot der Heckenpflanzen erhältlich ist. Nur so viel dazu. Die Eibe wird dabei in einem Abstand wie die Weinachtsbäume aufgepflanzt und immer darauf geachten, dass diese nicht verbuschen, sondern möglichst gerade wachsen. Hier ist regelmäßiger Schnitt gefragt. Zudem benötigen Sie für ein Eibenholz bis zur Ernte ca. 15 Jahre.

Die Zelkove wächst deutlich schneller als die Eibe und bildet ein nicht minder wertvolles Holz für den Bogenbau.

Halten Sie einen Abstand von ca. 1 Meter in der Reihe und einen Abstand von ca. 2 Meter von Reihe zu Reihe, damit Sie ideal arbeiten können.

Bei einem solch geringen Abstand wachsen die einzelnen Pflanzen rasend schnell in die Höhe. Dabei bilden sich aufrechte und besonders gerade Triebe.

Die Standartgrößen bei japanischen Langbögen liegen bei 2,12 - 2,21 - 2,27 - 2,33 - 2,39 und 2,45 Meter. Daher sollten wir dringend eine Höhe von 3 Metern haben, damit der geerntete Trieb eine Mindestdicke bei 2,45 Metern eines Bleistifts aufweist. So können die Rohlinge immer noch gut bearbeitet werden. Englische Langbögen benötigen dagegen nur eine mindestlänge bei der Ernte von 1,70 Metern. Hier können wir früher ernten.

Die Zelkove treibt meist mehrtriebig aus, was uns sehr entgegen kommt. So können wir noch mehr Triebe ernten. Wenn wir das erste mal nach ca. 5 Jahren ernten, so verzweigen sich die Bäume nochmals. Von Ernte zu ernte verzweigen sich die Bäume besser und wir ernten noch mehr. Es ist also ein Selbstläufer. Diese Pflanzung wird geführt wie ein kleiner Energiewald.

Das Kernholz der Zelkove ist besonders beliebt und wird im Bogenbau als Keyaki verkauft. Es ist unkglaublich zäh, kräftig, dauerhaft und biegsam. Auch wenn in der Literatur meist von einem Bambusbogen die Rede ist, so wurden die noch edleren aus Zelkove hergestellt. Kriegsmaterial war sehr gefragt und der Bambus war weit günstiger und in ausreichender Anzahl da. Bögen aus Zelkove allerdings galten als weit wertvoller, präziser und hochwertiger.

So könnte auch Ihre Plantage aussehen. Hier wurden allerdings Pappeln aufgepflanzt, um später gehäckselt zu werden. 

Die Zelkove wächst deutlich langsamer und kann erst nach 5 Jahren geerntet werden.

Urheber:

Von Lignovis GmbH - Eigenes Werk, CC-BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=43266968