Spott-Nuss (Carya tomentosa) als Klimawandelgehölz, Gartenbaum, Forstpflanze, Straßenbaum und im Agroforst


Herkunft:

Die Spott-Nuss stammt aus den östlichen USA. Hickorys kommen im Westlichen Nordamerika fast gar nicht vor. Das Verbreitungsgebiet liegt an der gesamten Ostküste bis in den mittleren Westen hinein. Besonders an Flussläufen findet man die Spott-Nuss in großer Zahl und in Reinbeständen. Sie kommt aber auch noch häufig an felsigen Hängen, in Sandböden oder auch in den Steppen des Mittleren Westens in artenreichen Mischwäldern vor. Sie ist die häufigste alle Hickorys in den USA und genießt dort großes Ansehen. 

Hier sehen wir das natürliche Verbreitungsgebiet der Spott-Nuss. Sie kommt in den Östlichen USA zu großer Anzahl vor. Sie ist die häufigste aller Hickorys in den USA. 

Urheber: 

By Elbert L. Little, Jr., of the U.S. Department of Agriculture, Forest Service, and others - USGS Geosciences and Environmental Change Science Center: Digital Representations of Tree Species Range Maps from "Atlas of United States Trees" by Elbert L. Little, Jr. (and other publications), Public Domain, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=29300835


Biologie: 

Es handelt sich bei Carya tomentosa um ein Fiederblatt mit einer Länge von bis zu 40 cm. Es ist filzig behaart, vor allem an der Blattunterseite. Die Blätter sind kräftig dunkelgrün und färben sich im Herbst in ein leuchtendes Gelb. Weit entfernt erinnert das Laub an den nahen Verwandten die Schwarznuss. 

Die Wurzel zeigt sich als eine wenig verzweigte Rübenwurzel. Diese Rübenwurzel schiebt sich schon als junge Pflanze tief in den Boden hinein. 

Im Mai erscheint eine goldgelbe und ährenförmige Blüte. Beide Blütenteile, sowohl männlich als auch weiblich befinden sich an einem Baum. Trotzdem ist es für die Befruchtung wichtig, dass immer ein zweiter Sämling in der Nähe steht, damit eine Befruchtung stattfindet. So schützen sich Caryas vor Inzucht. 

Ab Oktober bilden sich dann kleine rundliche Nüsse in einer grünen Schale, welche sich in vier Teilen ablöst. Die Nüsse sind süß und lecker. Die Spott-Nüsse sind als Nussbruch zu ernten, diese kann man so nicht mit der Walnuss vergleichen. Trotzdem sind die Nüsse sehr nahrhaft und schmecken vorzüglich! Auch als Wildfutter sind die Nüsse unschlagbar, so werden diese von Vögeln, Nagetieren, Rot- und Schwarzwild gerne angenommen! Die Nüsse selbst werden ca. 3 cm lang und halb so breit. 

Dies sind Spott-Nüsse. Diese stecken zuvor in einer grünen Schale. Sobald die Nüsse reif werden, platzt die Schale auf und lässt sich in ganzen Streifen abschälen. So bleiben nur diese goldgelben Nüsse übrig. Die Schale ist hier sehr hart, kann aber mit einem Nussknacker geknackt werden. Das Fruchtfleisch kann aber nur als Nussbruch geerntet werden. Diese Nüsse sind süß und lecker und zählen in den USA als Delikatesse, auch geröstet!

Urheber: 

By Steve Hurst. Provided by ARS Systematic Botany and Mycology Laboratory. United States, MO, Allenton. - http://plants.usda.gov/java/profile?symbol=CAAL27&photoID=caal27_001_ahp.tif, Public Domain, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=5305948


Wuchs: 

In der Jugend wachsen alle Hickorys langsam, so auch Carya tomentosa. Das liegt daran, dass Hickorys Ihre Aufmerksamkeit zuerst voll auf die Wurzel legen. Diese schiebt sich bereits mehr als 90 cm in den Boden, wenn die Pflanze selbst erst 20 cm hoch ist. So kommen diese robusten Bäume auch sofort an tiefer gelegenes Wasser und kommen auch in frühestem Alter mit Trockenheit zurecht. 

Hat er einmal die ersten 5 Jahre überstanden, wächst er jährlich immer schneller und holt dann zu anderen Bäumen stetig auf. 

Die Krone ist schlanker als bei anderen Nussbäumen, fast kegelförmig und halb offen. Carya tomentosa ist somit auch ein super Gartenbaum, da er nicht so viel Platz einnimmt. Dieser Baum wird ca. 30 Meter hoch und ca. 5 Meter breit. 

Der Stamm ist absolut gerade und auch wipfelschäftig. Er bildet im Wald wenig Seitenholz und ist somit auch perfekt für die Holzindustrie. 





Hier sehen wir eine wunderschöne Spott-Nuss in einem Park in Deutschland. Hier sieht man auch den typischen halboffenen Wuchs, den geraden Stamm und eine verhältnismäßig schlanke Krone. Im Einzelstand würden Walnussbäume locker zweimal so breit werden. Das ist der Unterschied zwischen diesen beiden Pflanzenfamilien.

Urheber: 

Fotograf: Frank Gyssling
https://www.monumentaltrees.com/de/fotos/83589/
Standort: Schlosspark Sanssouci, Potsdam


Eignung als Gartenbaum, Straßenbaum, Forstpflanze, Nussbaum und im Agroforst: 

Die Spott-Nuss eignet sich tatsächlich hervorragend als Gartenbaum. Hickorys werden zwar groß, bilden aber nur eine halboffene und vor allem schlanke Krone aus. Das riesige fiederartige Laub ist wunderschön und färbt sich im Herbst in ein leuchtendes goldgelb. Die Spott-Nuss befruchtet sich zudem mit jedem anderen Walnussbaum. 

Als Straßenbaum eignen sich Hickorys nur bedingt, da sie in der Jugend nur sehr langsam wachsen. Das macht den Baum sehr teuer. Hat man allerdings einen Hochstamm, dann hat man einen langjährigen und zuverlässigen Begleiter für jedes Stadtgrün. er benötigt nicht viel Wurzelraum, kommt mit Hitze und Trockenheit zurecht, wird fast nie krank und nimmt auch an der Oberfläche nicht viel Platz ein. Vor allem kann man sich mit einer absoluten Rarität bei der Anwohnerschaft beliebt machen, denn einen solchen Schatz sieht man nicht alle Tage. 

Im Forst benötigt man einen hellen Standort am Waldrand oder einer Lichtung. Volle Beschattung vertragen diese Bäume nicht. Vergemeinschaften Sie die Spottnuss immer mit Eiche und Kiefern. Dies sind von Natur aus beste Freunde. Beide benötigen viel Licht und kommen sich nicht in die Quere. Es gibt in den USA berühmte Hickory-Eichen-Kiefer-Wälder, die sehr gut funktionieren und sich perfekt ergänzen! Vor allem an Flussläufen mit hohem Grundwasserstand wachsen Spott-Nuss-Bäume gut. Trotzdem kommen diese auch mit Hitze, Trockenheit, Hanglagen, Schuttböden und Sandböden zurecht. Das Holz der Spott-Nuss ist auffallend hell, ja fast weiß. Das unterscheidet sie von allen anderen Hickory-Arten. Von den Eigenschaften ist das Holz schwer, haltbar aber gleichzeitig unglaublich elastisch und biegsam. Es ist eines der wichtigsten Eschenalternativhölzer für Werkzeugstiele. 

Im Agroforst kann Carya tomentosa hervorragend eingesetzt werden. Sie werfen Schatten auf die Zwischenreihen und sorgen so für eine Abkühlung in den immer heißer werdenden Sommern. Die Früchte sind wohlschmeckend und lassen sich hervorragend am Boden ernten und verkaufen. Einzige Schwierigkeit ist das knacken und vielmehr das Ernten des brüchigen Fruchtfleisches. Hier müsste man sich maschinell etwas einfallen lassen. Aber auch dafür wird es mit der Zeit gute Lösungen geben. 


Hier sehen wir die Spott-Nuss am perfekten Standort, nämlich an einem Flusslauf. Hier entwickeln sich die Bäume besonders schön. Man sieht hier auch die halboffene Kronenform besonders schön. Trotzdem sollte man sich davon nicht täuschen lassen. Carya tomentosa wächst auch auf Steinböden, Sandböden, auf Hanglagen und anderen Problemstandorten. Ein absoluter Allrounder!

Urheber: 

Fotograf: Frank Gyssling

https://www.monumentaltrees.com/de/fotos/77825/
Standort: Schlosspark Sanssouci, Potsdam


Zukunft/Resümee:

Nussbäume sind ein Muss für die Zukunft! Man kann es gar nicht oft genug sagen! Diese Bäume vertragen, Hitze, Trockenheit, zeitweilige Staunässe und schwere Stürme! Man kann Caryas mit allen Bäumen hervorragend vergesellschaften. Sie sind nicht invasiv und geben ein unglaublich wertvolles Wildfutter für die verschiedensten Tierarten. Die Spott-Nuss eignet sich für den Garten, den Wald, die Straße und auch für den Agroforst. 

Meine Caryas entwickeln sich seit Jahren einfach prächtig. Fast keine Krankheiten, gesund und vital. Es macht einfach Spaß. Mein Fazit! Unbedingt ausprobieren, man kommt an diesen Bäumen einfach nicht vorbei!

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