Herkunft:
Die Zucker-Birke stammt aus dem östlichen Nordamerika. Sie kommt dort an der Ostküste Kanadas und der USA in artenreichen Mischwäldern vor. Südlich der Appalachen ist sie oft sogar die
dominierendeBaumart der begehrten amerikanischen Hartholz-Mischwälder!
In Amerika ist Betula lenta aber nicht nur wegen des hervorragenden Holzes begehrt, sondern auch wegen der positiven Eigenschaften und Inhaltsstoffe. Aus den Blättern, den Zweigen und der Rinde
wirdÖl destilliert und hergestellt. Dieses Öl findet zahlreiche Anwendungen, auf die wir später noch eingehen werden.
Die indigenen Völker Nordamerikas verwendeten die Zucker-Birke zur Linderung von Erkältungsbeschwerden, Fieber, Durchfall und zur Behandlung starker Schmerzen!
Wuchs:
Zucker-Birken werden ähnlich groß wir unsere heimische Sandbirke. Sie werden also ca. 20 Meter hoch, im Wald in engem Stand können die Bäume sogar mehr als 35 Meter Wuchshöhe erreichen. Die
Wuchsbreite liegt bei etwas 5 Metern.
Die Kronen junger Bäume wachsen fast säulenförmig. Die Äste stehen alle aufrecht am Stamm. Zucker-Birke wachsen schnell, wenn auch etwas langsamer als heimische Birken. Mit zunehmendem Alter
werden die Kronen offener, die Hauptäste stehen aber immer noch aufrecht, was der Krone ein fächerförmiges Aussehen verleiht, wie auf dem oberen Bild ersichtlich ist.
Betula lenta bildet hervorragende und autofreie Stämme aus, wenn diese eng im Wald gepflanzt und gepflegt werden. Im Einzelstand verzweigt sich diese früh von unten, dem kann durch Schnitt
vorgebeugt werden.
Franz Eugen Köhler, Köhler's Medizinal-Pflanzen • Public domain
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Zucker-Birke#/media/Datei%3ABetula_lenta_-_Köhler–s_Medizinal-Pflanzen-021.jpg
Hier haben wir nochmals einen tollen Blick auf die Rinde der Zucker-Birke. Diese ist aschgrau und reißt mit zunehmendem Alter in Platten auf. In jüngeren Jahren ist die Rinde aber weich und kann
auch geschält werden.
Urheber:
http://www.inmygarden.org/
https://commons.m.wikimedia.org/wiki/File:Black_birch_Betula_lenta_bark.jpg#
Hier sehen wir die Samenstände der Zucker-Birke. Im Unterschied zu den heimischen Birken hängen diese nicht, sondern stehen fast aufrecht auf den Zweigen. Diese sind auch wesentlich runder und
kürzer als die der heimischen Sandbirke.
Urheber:
Fotograf: Maarten Windemuller
https://www.monumentaltrees.com/de/fotos/27130/
Standort: Oosterbegraafplaats, Enschede
Eignung zur Ölproduktion, Sirupproduktion, als Forstpflanze, als Straßenbaum und als Gartenbaum:
Wenn man die Zucker-Birke für die Produktion von Blattölen verwenden möchte, dann kann man diese wirklich auch einfach in eine Streuobstwiese pflanzen. Vergleichbar wäre auch eine Reihenkultur in
5 Metern Abstand von in der Reihe und von Reihe zu Reihe. So kann man die Blätter und Äste mit Hilfe einer gewöhnlichen Heckenschere bequem ernten. Streuobstwiesen werden oft über hundert Jahre
immer wieder mit neuen Obstbäumen aufgepflanzt. Das ist fatal und falsch! So erzeugt man eine gefährliche Bodenmüdigkeit, so dass schnell gefährliche Krankheiten im Boden entstehen können. Je
mehr Baumarten man in eine Obstwiese einmischt, desto besser!
Für die Produktion von Birkensirup oder Birkenzucker wird diese gleich angezapft wie der Zucker-Ahorn. Hierbei zapft man die Bäume ab Ende Januar an, wenn die Pflanzen langsam in den Austieb
übergehen und die Säfte anfangen stark zu fließen. Es wird ein kleines Loch in den Stamm gebohrt und mit einem Stück Holz oder einem kleinen Hahn versehen. Der Saft wird danach aufgefangen und
eingekocht. Die Zucker-Birke enthält viel mehr Zucker als alle heimischen Birken. Somit benötigt man auch weit weniger Bäume für die Produktion des wertvollen und heilsamen
Pflanzensafts.
Im Wald kann man Betula lenta am Waldrand einsetzen. Sie lässt sich mit jeder anderen Baumart hervorragend mischen. Das Holz ist hart und schwer, lässt sich leicht bearbeiten und ist von
hellbrauner Farbe. Das Trockengewicht des Holzes beträgt 735 kg pro Kubikmeter und weist eine Volumenschrumpfung von ca. 9 % auf. Es wird für Kisten, Sperrholz, Möbel und Bodenbeläge eingesetzt.
Zudem ist es einhervorragendes Brennholz. Dieses Hartholz der Zucker-Birke hat einen wesentlich höheren Brennwert als das der heimischen Sand- oder Moorbirke. In den USA und Kanada ist das Holz
der Zucker-Birke eines der wertvollsten überhaupt und erzielt Preise wie Eichenholz oder Ahornholz. Dieses Holz weist kaum eine Maserung auf. Es lässt sich aber leicht bearbeiten und nimmt auch
Öle und Lacke sehr gut an. Es endet gut, kann aber manchmal ausreißen.
Als Straßenbaum eignet sich die Zucker-Birke nicht. Sie verträgt keine Bepflasterung, ist nicht Industriefest, wird viel zu groß und kommt mit langanhaltender Trockenheit und Bodenverdichtungen
nicht zurecht.
Als Gartenbaum kann man die Zucker-Birke nur für große Gärten empfehlen. Die Bäume werden riesig und bringen viel Dreck in Form des Falllaubs und der Samen mit sich. Wer allerdings viel Platz hat
und die Blätter im Herbst schnell beseitigt, der hat einen wunderschönen Gartenbaum mit unglaublich schöner Hebstfärbung!
Zukunft/Resümee:
Sicher kann man die Zucker-Birke nicht als Klimawandelgehölz bezeichnen. Aber in Mischwäldern funktioniert diese super. Sie kommt mit den meisten Standorten sehr gut zurecht, bietet ein tolles
Hartholz und bietet eine enorme Biodiversität. Die Blätter können hervorragend zu Blattöl verarbeitet werden. So können Sie auch Ihren Obstgarten entscheidend erweitern. Die Zucker-Birke ist und
bleibt ein Randsortiment, aber ich kann sagen, dass diese hervorragend wachsen und sich entwickeln. Diese hatten bei mir keinerlei Krankheiten und haben sich toll entwickelt. Ich kann diese zur
Bestandsdurchmischung also absolut empfehlen!
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