Weihrauchzeder (Calocedrus decurrens) als Baum und Forstpflanze im Klimawandel


Die Weihrauchzeder ist unter vielen verschiedenen Namen bekannt. So erhielt Sie auch den Namen Bleistiftzeder, da ihr Holz besonders gerne für die Produktion von Bleistiften genutzt wurde. Darüber hinaus hat sie auch den deutschen Beinamen ‚Kalifornische Flusszeder’ inne.

Vorkommen

Tatsächlich kommt dieser interessante Nadelbaum aber nicht nur in Kalifornien vor. Sein Vorkommen erstreckt sich dabei vom Norden Oregons bis hin über das die Sierra Nevada und dem Pazifischen Nebelgürtel bis hin zu einigen Nördlichen Felsenarealen Mexikos. Das bekannteste Wuchsgebiet Mexikos ist die Baja California.

Bevorzugt kommt Calocedrus decurrens in Höhen zwischen 900 und 3000 Metern vor. Sie kann aber auch hervorragend im Flachland eingesetzt werden. So sieht man sie häufig in Parks und Baumsammlungen.

Die kalifornische Flusszeder kommt nie in Reinbeständen vor. Sie gliedert sich als Halbschattenbaumart viel mehr in Mischwälder ein. Bevorzugt in Nadelmischwäldern mit der Gelbkiefer (Pinus ponderosa), der Zuckerkiefer (Pinus lambertiana), der Prachttanne (Abies magnifica), der Silbertanne (Abies concolor), Hemlocktanne (Tsuga heterophylla), Douglasien (Pseudotsuga menziesii) und der Lawsons Scheinzypresse (Chamaecyparis lawsoniana). Nadelwälder bilden auf Grund Ihrer fallen gelassenen Nadeln ein sehr saures Bodenniveau. Das liebt die Flusszeder und wächst dort im Schatten heran und verdrängt dabei weniger schattenfeste Pioniergehölze.

In solchen Forsten kommen Sie nur einzeln verstreut oder in kleineren Gruppen vor. Der Vorteil dieser Baumart ist auch ihre immense Schattenverträglichkeit, denn Sie toleriert sogar vollen Schatten über eine Zeit von mehreren Jahren.







Eine Gruppe mit Weihrauchzedern. Hier sieht man den säulenartigen Wuchs besonders schön.

Urheber:
Von Jean-Pol GRANDMONT - travail personnel, CC BY 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=3022050


Merkmale und Botanisches

Weihrauchzedern erkennt man sehr leicht, wenn man die entscheidenden Merkmale weiß. Zu erkennen sind sie an dem aufrechten und säulenartigen Wuchs. So bilden sich herrliche baumartige Obelisken, welche von oben bis unten dicht beastet sind. Nur im Alter wird die Krone pyramidaler und die Hauptäste eher waagerecht.

Diese majestätischen Bäume erreichen in Ihrer Heimat Wuchshöhen zwischen 30 und 60 Metern. In Mitteleuropa erreicht sie eine Höhe von ca. 30 Metern. Der Brusthöhendurchmesser eines Stammes variiert zwischen 2 Metern und in ganz seltenen Fällen sogar bis zu 3,5 Metern.

Die Nadeln sind hellgrün und schuppenartig mit kielartigen Kanten. Sie erinnern stark an Thuja oder Zypresse. Er bleibt immergrün, bildet jedoch keine Winterknospen aus. Vielmehr legen sich die Schuppen schützend über die vorhandenen Knospen und bewahren diese sicher vor Frost. Diese Nadeln sind von hellgrüner Farbe und fächerartig angeordnet. Am Ende dieser Zweige bilden sich kleine und schuppenartige Zapfen. Die männlichen Zapfen gehen im Winter in die Blüte und sind dann von gelber Farbe. So denkt man oft, dass diese Bäume eher von gelber Farbe sind.

Als eine der wenigen Arten bildet die Weihrauchzeder männliche und weibliche Zapfen an einem Ast. Die reifen Zapfen werden ab August bis Oktober von Hand mit sogenannten Zapfenpflückern geerntet. Es handelt sich dabei um Baumkletterer welche mit Seilen in die Bäume klettern und sich sogar von Krone zu Krone schwingen. Es ist wohl einer der härtesten Jobs der Welt! Aus einem Hektoliter Zapfen werden ca. 4 kg Samen geerntet.

Ein besonders toller Kontrast zu den hellgrünen Nadeln ist die orange-farbene Borke. Diese wird bis zu 15 cm dick und kann in ganzen Platten abgelöst werden. Jedoch hat diese eine festere Struktur als die Rinde des Riesen-Mammutbaums, denn dessen Rinde ist eher weich und schwammartig. Die Borke ist längsrissig und stark schuppig.

Das Wurzelwerk der Bleistiftzeder ist sehr stark und gut verzweigt. Sie übersteht schwerste Stürme und lang anhaltende Dürren, da die Wurzeln noch in den untersten Bodenschichten Wasser finden.  Das macht Sie zu einem tollen Klimawandelgehölz, denn lang anhaltende Dürren und schwere Unwetter werden sich in Zukunft häufen.

Da Calocedrus ein typischer Hangschuttspezialist ist, kann sie mit Frösten sehr gut umgehen. Sie sind an ihrem Naturstandort im Winter Temperaturen von bis zu – 20 °C ausgesetzt und überstehen diese sehr gut.

Ein Zweig mit den typischen schuppenartigen Nadeln und den endständigen Zapfen, welche sich bereits geöffnet haben. Hier sieht man auch die Schuppenform der Zapfen.

Urheber:
Von No machine-readable author provided. Wsiegmund assumed (based on copyright claims). - No machine-readable source provided. Own work assumed (based on copyright claims)., CC BY 2.5, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=405462


Holz und Forstwirtschaft

Das Holz dieser Bäume ist sehr begehrt. Wie der Name Bleistiftzeder schon sagt, wird das Holz besonders gerne für die Bleistiftproduktion genutzt. Doch weshalb ist das so? Welche Voraussetzungen müssen ausgerechnet für die Bleistiftproduktion gegeben sein?

Die Antwort liegt darin, dass das Holz besonders leicht und gut zu bearbeiten ist. Es ist ein streng langfaseriges Holz, welches sich hervorragend von allen Seiten spitzen lässt und dabei überhaupt nicht ausfranst.

Das Holz ist von einer wunderschönen Farbe. Das Kernholz ist rötlichbraun und das Splintholz von cremeweißer Farbe. Die Jahresringe sind sehr gut zu sehen und bilden ein für diese Baumart typisch wellenartiges Muster.

Dieses tolle Holz ist absolut dauerhaft und kann nicht von Fäulnispilzen befallen werden. Zudem riecht es besonders angenehm und erinnert entfernt an Weihrauch. Hierbei muss sich der  Bauherr keine Sorgen machen, denn der Duft ist nicht mit dem stechenden Weihrauchgeruch in der Kirche zu vergleichen. Es ist ein toller Duft, der in den USA so geschätzt wird, dass das Holz besonders gerne für den Innenausbau und für Fenster und Türen genutzt wird.

Das Holz lässt sich nicht nur gut spitzen, sondern auch hervorragend verschrauben, nageln und spalten. In den USA wird es auch gerne für Dachschindeln genutzt.

Das Holz hat folgende Eigenschaften:

Druckfestigkeit: 370 – 390 kp/qcm

 

Biegefestigkeit: ca. 560 kp/qcm

 

Scherfestigkeit: ca. 62 kg/qcm

Trotz aller guter Eigenschaften hat die Weihrauchzeder keine große wirtschaftliche Bedeutung für den amerikanischen Forst.  Dies liegt daran, dass dieser Baum wie bereits beschrieben keine weitreichenden Einzelbestände entwickelt. Er kommt zwar vor, aber eben in einer eher geringen Stückzahl, so dass nur wenige dieser herrlichen Stämme geerntet werden können.

Ein wunderschönes Holz mit einem rötlichen Farbton. Wenn man genau auf die Maserungen schaut, erkennt man den gleichmäßigen und geraden Faserverlauf.

Urhebber:
Von Philipp Zinger - Eigenes Werk, CC-BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=46923277

 

Gefahren und Krankheiten

Insgesamt betrachtet ist Calocedrus ein sehr robustes und vor allem ein sehr genügsames Gehölz. Pilze, Schädlinge und Erreger kommen nicht oft vor. Allerdings gibt es drei Gefahren für die Weihrauchzeder, die zu erwähnen sind.

Es handelt sich dabei erstens um weitreichende Waldbrände in den kalifornischen Wäldern, welche der Weihrauchzeder nicht gut bekommen. In unseren Forsten sind großflächige Waldbrände allerdings eher selten.

Zudem werden ältere Bäume ab 200 Jahren von einem Stammpilz befallen, welcher das gesamte Holz derart schädigt, dass es für die Tischlerei absolut unbrauchbar ist. Es handelt sich dabei um den Weißpohrling, welcher nur an dieser Baumart vorkommt. Allerdings bleiben junge Bäume verschont und mit einer forstlichen Umtriebszeit von 80 bis 120 Jahren kommt der Pilz nicht vor.

Die dritte Gefahr ist ein Borkenkäfer, welcher ebenfalls geschwächte und kranke Bäume befällt. Es handelt sich um Phloeosinus. Allerdings hat dieser Käfer keine Chance sich großflächig auszubreiten, da die Weihrauchzeder keine großflächigen Reinbestände bildet in denen er sich ausbreiten kann.

In Städten sollte er nicht als Straßenbaum eingesetzt werden, da er sehr empfindlich auf Streusalz reagiert.

 

Robustheit

Er schützt sich durch sein dichtes und schuppenartiges Nadelkleid und der dicken Borke hervorragend vor Hagel. Wie bereits erwähnt kommt er mit Stürmen und Hitze spielend zurecht, sobald die Bäume eine gewisse Höhe erreicht haben. Zudem ist er ansonsten sehr industriefest und kommt auch mit Abgasen und Immissionen gut zurecht.

Viele forstliche Versuchsanstalten sind ebenfalls auf diesen Baum gestoßen und untersuchen diese Pflanze für unseren Forst. Es gibt sogar schon kleine Bestände, so in einem Forst in Zelking-Matzleinsdorf. Nach 50 Jahren erreichen die Bäume eine Höhe von ca. 16 Metern und nach 80 Jahren eine Höhe von ca. 26 Metern.



Ein tolles Bild, welches den dicken und majestätischen Stamm mit der dicken und schuppernartigen Borke zeigt. Hier haben Hagel und Unwetter keine Chance.

Standort: Lindenhofparks, Lindau

Urheber:
http://www.monumentaltrees.com/de/fotos/40256/

Fotograf: Rainer Lippert

 

Weitere Verwendungsmöglichkeiten

In Deutschland findet man sie nicht nur im Forst sondern auch in zahlreichen Baumsammlungen und Parks.

Eine weitere Verwendungsmöglichkeit sind die Zweige, denn diese sind sehr lange haltbar und können als Schnittreisig verwendet werden. Zudem riechen Sie beim zerreichen sehr aromatisch. Abgekocht werden diese auch gerne zum Inhalieren bei Erkältungsbeschwerden verwendet.  Zudem kann aus den Nadeln eine Salbe zum Einreiben gegen Rheuma produziert werden.  Hier sollte man sich auf jeden Fall genau informieren, bevor man sich einen Sud oder eine Salbe selbst herstellt.

Das Harz wird in der Medizin als harntreibend, adstringierend, menstruationsfördernd und gegen Husten eingesetzt. Für die Indianer war dieser Baum ebenfalls sehr wichtig, denn sie kannten sich hervorragend mit der Heilwirkung dieser Bäume aus.

Zukunft/Resümee

Calocedrus decurrens ist ein Klimawandelgehölz und bringt hervorragende Eigenschaften für unseren Forst und für unsere Gärten mit. Solange kalkhaltige und staunasse Böden vermieden werden gelingt er meist problemlos ohne weitreichende Pflege.

In der rissigen und groben Borke leben unzählige Insekten und Vögel, es ist eine wahre Pracht solche Bäume zu beobachten. Besonders der Specht kommt hier auf seine Kosten.

In einer anderen Kategorie werden wir auf weitere Nutzungsmöglichkeiten dieses Baums eingehen, wie wir diesen auch für uns sehr gut einsetzen können. Diese Pflanze hat definitiv Zukunft im Klimawandel und hat es verdient in die zukünftigen Planungen mit einbezogen zu werden.

Sollten Sie Interesse an dieser Pflanze haben, so können Sie diese sehr gerne unter dem nachfolgenden Link bestellen.