Zweifarbige Eiche (Quercus bicolor) als Klimawandelgehölz, Gartenbaum, Straßenbaum und Forstpflanze


Herkunft:

Die Zweifarbige Eiche stammt aus den nordöstlichen USA. Sie bewalden hierbei ein sehr großes Areal und fühlen sich auf den tiefgründigen Aue-Böden Pudelwohl! Es gibt auch einzelne Areale in Kanada, wo die Pflanze sich Stück für Stück von den Kanadischen Sümpfen erkämpft und dort zu einem sehr wichtigen Lieferant für Wildfutter geworden ist. 

In Europa sieht man Sie in Schlossgärten und dendrologischen Sammlungen des Öfteren. Sie gehört zur Gruppe der Weiß-Eichen und ist mit der echten Weiß-Eiche daher nahe verwandt.  

Hier sehen wir das Verbreitungsgebiet der Zweifarbigen Eiche. 

Urheber: 


Wuchs:

 
Quercus bicolor erreicht eine Wuchshöhe von ca. 20 Metern. Sie bildet eine halboffene und eirunde Krone aus. Wenn die Zweifarbige Eiche viel Platz bekommt, dann kann sie bis zu 10 Meter breit werden. Die kräftigen und waagerecht stehenden Äste wachsen auffallend zick-zack-förmig in die Breite. Zudem wächst dieser Waldspezialist sehr langsam. Das ist bei allen Weiß-Eichen so. Dafür wird auch das Holz sehr hart und zäh. So brechen diese Bäume nicht und sind absolut sturmsicher. Die kräftigen und geraden Stämme erreichen einen Brusthöhendurchmesser von ca. einem Meter. 



Hier sehen wir zwei Quercus bicolor in einem Park in Holland. Man sieht auch den typischen Standort in der Nähe eines Bachs. Zweifarbige Eichen lieben mäßig trockene, tiefgründige und periodisch überschwemmte Böden. 

Urheber: 
Fotograf: Wim Brinkerink


Biologie:

 
Diese herrlichen Blätter werden ca. 15 cm lang und 4 cm breit. Sie sind typisch gebuchtet, wie fast alle Eichenblätter. Sie sind ganzrandig und von ledriger Textur auf der Blattoberfläche. Diese Blattoberfläche ist dunkelgrün, während die Blattunterseite weiß und filzig behaart ist. Diese beiden Blattseiten sind so unterschiedlich, dass der Baum den Namen: `Zweifarbige Eiche` bekommen hat. Im Herbst färben sich die Blätter in ein leuchtendes Orange. Sie stehen für den Indian Summer in den USA. 
Im Mai erscheint eine gelbe Blüte in Form 10 cm langer Kätzchen. Eichen sind durchweg Windbestäuber und sind auf Insekten somit nicht angewiesen. 
Im Spätherbst bilden sich dann ca. 2,5 cm lange und rundliche Eicheln. Alle paar Jahre tragen diese Bäume in immensen Masten. Dann bilden sich derart viele Früchte, dass die Wildtiere niemals alle fressen können. So sichert sich die Eiche Ihr Überleben und Ihre Nachkommen.
Wie alle Weiß-Eichen, bildet die Zweifarbige Eiche ebenfalls eine starke Pfahlwurzel aus. Diese dringt mehrere Meter in den Boden vor. So ist dieser Waldspezialist super sturmsicher. 
Die dunkelgraue Rinde ist furchig und blättert mit zunehmendem Alter in langen Streifen ab. 

Hier sehen wir das Laub der zweifarbigen Eiche. Es gehört zu den größten der Familie der Eichen. 

Urheber: 


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Eignung für den Garten, als Straßenbaum, Alleebaum, oder als Forstpflanze für den Waldbau:

 
Quercus bicolor eignet sich nur für große Gärten. Dort setzt man sie besonders gerne als Schattenbaum oder solitären Hausbaum ein. Sie ist groß, ausladend und besonders standsicher. So kann sie Häuser schützen und auch trocken legen, da sie dem Boden sehr viel Feuchtigkeit entzieht. 
Die Zweifarbige Eiche ist salzfest und industriefest. Sie verträgt also auch Abgase und Emmissionen. Das sind die perfekten Eigenschaften für einen Straßenbaum. Zudem kann man die Äste hervorragend kürzen und schneiden. Die Pfahlwurzel geht direkt nach unten und benötigen in der Breite nicht viel Platz. 
Im Wald liebt diese Eiche feuchte, nasse oder periodisch überflutete Böden. Sie genießt also die Gesellschaft der Sumpfeiche. Wenn also Flüsse den Wald durchqueren oder angrenzen und das Grundwasser hoch steht, ist dies perfekt für diesen Waldspezialisten. Zudem handelt es sich um eine Lichtbaumart. Eichen brauchen immer viel Licht und sollten am Waldrand oder auf offene Lichtungen gepflanzt werden. 
Sie vertragen sich mit allen heimischen Lichtbaumarten hervorragend und können besonders gut mit Erlen, Moorbirken, Pappeln und Weiden kombiniert werden.
Das Holz von Quercus bicolor ist sehr schwer, hart und fäuleresistent. Es lässt sich hervorragend bearbeiten, sägen, schleifen, schrauben und nageln. Zudem klebt und endet es hervorragend. Es reißt nicht aus und hält dicht. Es gehört zu den hervorragenden Weiß-Eichen-Hölzern, welche für Möbel, Furnier, Fässer, Innenausbau und Bodenbeläge verwendet werden. Dieses Holz hat in den USA den gleich hohen Stellenwert, wie bei uns die Stiel-Eiche. Das Holz hat ein Trockengewicht von 765 kg pro Kubikmeter und eine Volumenschrumpfung von 17,7 Prozent. Die Poren sind mittel bis grob, was dem Holz eine sehr grobe Struktur bietet. Das Holz ist hell bis mittelbraun mit gut sichtbaren Jahresringen.   



Hier sehen wir Quercus bicolor in einer perfekten Umgebung in einem Aue-Waldgebiet. 

Urheber: 
Fotograf: jaknouse


Zukunft/Resümee:

 
Die Zweifarbige Eiche ist noch sehr selten in Deutschland anzutreffen. Allerdings kann ich dies nicht ganz verstehen, da diese Eiche sehr frostsicher ist, nasse Böden verträgt und ein hervorragendes Holz liefert. Auch in der Stadt kann dieser robuste Baum problemlos eingesetzt werden. Oft werden sogar die halben Kronen ausgeschnitten, damit die LKWs durchfahren können und selbst das macht diesen Bäumen nichts aus. 

In meiner Produktion entwickelten sich diese sehr gut. Es trat nur einmal der Mehltau auf, dieser war mit einer einmaligen Schwefelbehandlung schnell und sicher bekämpft. Ich kann die Zweifarbige Eiche also besten Gewissens empfehlen. Bisher kann ich sogar beobachten, dass die Zweifarbige Eiche sich besser und schneller als alle anderen Eichen in meiner Kultur entwickeln. 








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