Westamerikanische Hemlocktanne (Tsuga heterophylla) als Waldspezialist


Wuchs

Die Westamerikanische Hemlocktanne ist die größte aller amerikanischen Hemlocktannen. In Ihrer Heimat besiedelt Sie die gesamte westamerikanische Pazifikküste zwischen Kalifornien und Alaska. Sie erreicht dort Wuchshöhen von mehr als 70 Metern. In Mitteleuropa erreicht Tsuga heterophylla Wuchshöhen von 20 bis 30 Metern.

Sie ist die schnellste aller Hemlocktannen und erreicht Jahreszuwächse von mehr als 1 Meter pro Jahr, wenn die Standortbedingungen ideal sind.

Die Krone ist kegelförmig und anfangs noch schmal. Mit der Zeit wird die Krone allerdings breiter und kann im Alter bis zu 8 Meter breit werden. Dies gilt selbstverständlich nur für den Einzelsand. Im Wald können diese Bäume deutlich enger stehen.

Auffallend ist der deutlich überhängende Gipfeltrieb. Hier denken sehr viele Förster, dass es sich um eine Trauerform handelt, aber die Spitze richtet sich mit der Zeit auf und die Stämme werden absolut gerade. Auch die Seitentriebe sind stark überhängend, so dass ein Gesamtbild eines hängenden Vorhangs entsteht.




Hier haben wir einen deutschen Exotenwald bei Augsburg, in dem die westamerikanische Hemlocktanne hervorragend gedeiht. Hier sieht man auch die absolut geraden und gut ausgebildeten Stämme.

Urheber:

Fotograf: Tom
http://www.monumentaltrees.com/de/fotos/47051/
Standort: Exotenwald, Augsburg


Biologie

Besonders schön ist die rotbraune und dünne Borke dieser Pflanzen. Sie stehen in einem tollen Kontrast zu den dunkelgrünen und glänzenden Nadeln.

Die Nadeln stehen links und rechts am Trieb gescheitelt. Die obere Reihe weist nur sehr kurze Nadeln von ca. 0,5 cm auf. Die untere Reihe hingegen bildet sehr lange Nadeln bis 1,5 cm Länge. Daher auch der botanische Name Tsuga heterophylla (also verschiedennadelig). Diese Nadeln sind sehr zierend, abgerundet und weich.

Die kleinen Zapfen sind eiförmig und erreichen eine Länge von ca. 2,5 cm. Sie sind hellbraun und enthalten eine hohe Masse an kleinen Samen unter den Zapfenschuppen.

Auch bei dieser Hemlocktanne handelt es sich um einen Flachwurzler. Hemlocktannen sind daher windanfällig und sollten eher in die Mitte des Waldes gepflanzt werden, um diese vor Wind zu schützen.




Hier sehen wir die wunderschönen Nadeln der westamerikanischen Hemlocktanne. Diese Nadeln sind weich und gut anzufassen. An den Triebenden sehen wir die kleinen und hellbraunen Zapfen.

Urheber:

Fotograf: Martin Tijdgat
http://www.monumentaltrees.com/de/fotos/27936/
Standort: Begraafplaats aan het Zijdelveld, Uithoorn


Standortbedürfnisse

In der Heimat dieses Waldspezialisten, an der Pazifikküste, finden wir immer ein sehr luftfeuchtes Klima mit ständigen Bodennebeln. Auch wir in Mitteleuropa können dieses Klima in höheren Lagen mit großem Waldbestand bieten.

Hier passt die Westamerikanische Hemlocktanne ganz hervorragend, denn sie ist ausreichend frosthart und kommt auch mit unseren Böden gut zurecht. Zudem haben wir diese riesigen Waldflächen zur Verfügung.

Wichtig ist vor allem, dass Sie den Jungpflanzen einen Platz im Schatten oder lichten Schatten gönnen. Denn darauf sind Hemlocktannen angewiesen, da es Waldspezialisten für den Schatten sind. Sie kommen sogar über mehrere Jahre mit vollem Schatten in komplett geschlossenen Besänden zurecht.

Die Böden sollten durchlässig, humos und gut durchfeuchtet sein. Da Tsuga heterophylla nicht ganz so kalktolerant wie Tsuga canadensis ist, sollte auf stark alkalische Böden verzichtet werden. Dies ist allerdings bei einer Waldpflanzung mit anderen Nadelgehölzen zu vernachlässigen, da wir hier immer schwach saure, bis stark saure Böden vorfinden.

Bisher verliefen deutsche Versuchsanbauten in Nord- und Süddeutschland hervorragend. Dies ist auch im ersten Bild deutlich zu beobachten.



Dies ist das ideale Umfeld für die Hemlocktanne. Humose Böden und eine luftfeuchte Lage. Tsuga heterophylla eignet sich sowohl für Reinbestände, als auch für alle Mischwälder.

Urheber:

Fotograf: RedRob
http://www.monumentaltrees.com/de/fotos/21771/
Standort: Cragside House, Northumberland


Holz

Dieser Waldspezialist aus Nordamerika liefert uns eines der begehrtesten und wichtigsten Bauhölzer der Welt. Es zählt zu den leichtensten Nadelhölzern und ist damit vor allem als Konstruktionsholz am Bau sehr beliebt.

Das Holz hat ein Trockengeweicht von 465 Kilogramm/Kubikmeter. Die Volumenschrumpfung liegt bei 12,4 %.

Das Holz trocknet nur sehr langsam, darauf muss man in der Trocknung auf jeden Fall achten, da sonst Schäden enststehen können.

Das Holz hat eine braun-rötliche Färbung. Hier unterscheidet sich der Splint vom Kern kaum. Auch die Übergänge sind sehr harmonisch. Die Jahresringe sind enger, als die von Tsuga canadensis. Trotzdem sind Sie deutlich erkennbar. So dass ein wunderschönes Muster entsteht.

Trotz des geraden Faserverlaufs ist die Oberflächenbeschaffenheit eher grob und uneben. Harzkanäle fehlen komplett. Der Tracheidendurchmesser ist mittelgroß.

Das Holz gilt als wenig wiederstandsfähig gegenüber Feuchtigkeit und Insektenbefall. Daher wird es zwar sehr gerne als Bau- und Konstruktionsholz verwendet, aber nicht für den Außenbau. Das Holz ist mit dem der Fichte zu vergleichen.

Das Holz ist hervorragend zu bearbeiten, da es Schrauben und Nägel sehr gut hält und Lacke, Leime und Öle sehr gut annimmt. So forcierte dieses Holz mit zum wichtigsten in der Bauindustrie Nordamerikas.

Die wichtigsten Einsatzgebiete sind: Bau- und Konsturktionen, Paletten, Boxen, Rahmen und als Zellstofflieferant für die Papierindustrie.

Die Preise für dieses Holz ist ungefähr wie bei der Fichte anzusetzen.

Das Holz von Tsuga heterophylla gehört zu den wichtigsten Bauhölzern der Welt. Hier haben wir einen Einblick auf die wunderschöne Maserung.

Urheber: Von Jean-Pierre Chéreau & Roger Culos - Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=26057470


Resümee

Hier haben wir wieder einen Waldspezialisten für den Schatten. Die Westamerikanische Hemlocktanne gilt als schnellwachsender als die Fichte bei gleicher Holzqualität. Hier kann Sie sogar mit der Douglasie konkurrieren. Nur dass Fichte und Douglasie eben nicht im vollen Schatten wachsen. Hier können wir unser Sortiment also entscheidend erweitern.

Deutsche Versuche haben gezeigt, dass Tsuga heterophylla absolut problemlos bei uns wächst. Die Stämme sind absolut gerade und die Gesundheit dieser Bäume am richtigen Standort ist beeindruckend. Es gibt praktisch keine Pilze und Schädlinge bei uns, welche diesen Pflanzen gefährlich werden könnten.

In den letzten Jahren ist die Hemlock-Wollaus aus Asien bei uns aufgetreten. Hier werden aber bereits Strategien mit Nützlingen entwickelt, so dass hier keine Epidemien auftreten können.

Wer also bereits einen dichten Bestand hat und nachpflanzen möchte, der ist mit der Westamerikanischen Hemlocktanne bestens beraten.

Sollten Sie die Westamerikanische Hemlocktanne ebenfalls in Ihrem Forst als Waldspezialist einsetzen möchten, so können Sie über unseren Pflanzenversand die Jungpflanzen bestellen. Der nachfolgende Link führt Sie direkt zum Angebot: