nikko-tanne abies homolepis als besonderer weihnachtsbaum

 

herkunft

 

die nikko-tanne bildet neben der veitchstanne die wichtigste tanne japans. sie besiedelt die bergregionen zentraljapans in höhen zwischen 650 und 2.000 metern.

 

reinbestände kommen dabei von dieser tanne nicht vor. sie ist ein spezialist für mischwälder mit der japanischen lärche und der japanischen buche. in höhren lagen finde wir tannenwälder mit der veitchstanne und er nikko-tanne als riesige mischkulturen.

 

 

 

auf diesem foto sehen wir eine nikko-tanne, welche in deutschland kultiviert wurde. hier sieht man auch den wunderschönen und pagodenartigen wuchs, der typisch für japanische baumarten ist.

 

urheber

 

Fotograf: Karlheinz

http://www.monumentaltrees.com/de/fotos/30464/

Standort: ehemaligen Parkanlage der Villa Seyd, Wuppertal

biologie

 

abies homolepis gehört zwar botanisch einwandfrei zu den tannen, allerdings tendiert diese baumart eher zur fichte. dies möchten wir im folgenden nochmals erklären.

 

die steifen nadeln haben eine doppelspitze. daran erkennt man die nikko-tanne sehr gut. zudem sind die nadeln spitz und stechend, was sie resistent gegen wildverbiss macht. zudem weisen die nadeln eine hellgrüne, oft sogar gelbgrüne nadelfärbung auf. eine solche nadelfärbung gibt es im tannensortiment bisher noch nicht.

 

auch die raue rinde erinnert ganz stark an eine fichte. aber genau das macht diese tanne so interessant. ein vergleichbares exemplar gibt es einfach nicht.

 

die fassförmigen zapfen erreichen eine höhe von 8 cm höhe und eine breite von 4 cm. asiatische tannen warten mit einer wundervollen farbe der unreifen zapfen auf. in diesem fall sehen wir zapfen in einem dunklen purpurblau. erst mit zunehmender reife werden diese braun.

 

die seitenäste sind nicht glatt wie bei einer tanne, sondern stark gefurcht, wie bei einer fichte. dies ist ein weiteres merkmal zur annäherung an die fichte.

 

hier haben wir einen blick auf den wunderschönen zapfen und die stark hellgrünen nadeln der abies homolepis. die nadeln können sogar eine gelbgrüne färbung aufweisen. diese sind dann aber nicht krank, das ist ganz normal.

 

urheber

 

CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=245779

 

 

standortbedürnisse

 

typsich für japansiche hochlagen sind schwachsaure böden, die sehr humos und vor allem durchlässig sind. hier gilt es auf jeden fall böden mit neigung zur staunässe zu vermeiden.

 

zudem liebt dieser besondere weihnachtsbaum stark luftfeuchte lagen. sie können ihr quariter also auch ruhig richtung norden oder osten auslegen, da die nikko-tanne ausreichend frosthart ist. dies hat sie in allen probeanbeuten eindrucksvoll unter beweis gestellt.

 

bessern sie stark verdichtete böden mit humus und viel sand auf. sandige und trockene böden können hingegen mit ausschließlich humus aufgebessert werden. hier sollte auf keinen fall gespart werden. am besten eignet sich hierfür eine gründüngung, welche dann vor der pflanzung mit einer fräse in den boden eingearbeitet wird.

 

 

 

 

diese zeichnung verdeutlicht nochmals die nadelstellung und den rindentyp, der stark an die fichte erinnert.

 

urheber

 

Von Philipp Franz von Siebold and Joseph Gerhard Zuccarini - Flora Japonica, Sectio Prima (Tafelband)., Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=751527


Merkmale für die Kultur zum Weihnachtsbaum

In West- und Mitteleuropa hat sich die Nikko-Tanne bisher sehr gut behauptet und sich als weitere Baumart herausgestellt, mit der hervorragende Christbäume produziert werden können.

Die Seitenäste stehen schräg nach oben und sind dabei harmonisch um den gesamten Stamm verteilt. So entsteht eine schlanke und kegelförmige Krone, die absolut perfekt für die Kultur zum Weihnachtsbaum geeignet ist.

Pro Quirl stehen in der Regel 3 bis 4 Seitenäste. So wird die Krone zwar gut beastet, trotzdem stehen die Äste nicht zu dicht. Alles an Abies homolepis wirkt absolut harmonisch.

Ein weiterer Vorteil ist der späte Austrieb. Sie treibt am spätesten von allen Tannenarten. So entgeht die Nikko-Tanne allen gefährlichen Spätfrösten. Allgemein ist diese Tanne in Mitteleuropa absolut frosthart.

Durch den harmonischen und stabilen Wuchs sind kaum Korrekturmaßnahmen notwendig. Schnitte fallen hier also fast gänzlich weg, was sich sehr positiv auf die Kalkulation auswirkt.
Ein Wehmutstropfen ist die schlechte Haltbarkeit der Nadeln. Hier erinnert sie leider auch sehr an die Fichte. Die Nordmanntanne und andere Tannenarten halten die Nadeln wesentlich besser und länger.

Da die Nikko-Tanne ein Flachwurzler ist, können diese auch hervorragend als lebender Weihnachtsbaum gehandelt und im Container kultiviert werden.

 

 

 

hier sehen wir ein foto aus den usa. die nikko-tanne gedeiht auch hier wunderbar. dies zeigt auch deren standorttoleranz. im einzelstand ergeben sich wunderbare ausladende kronen.

 

urheber

 

Von Daderot - Eigenes Werk, Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=6585115

 

persönliche erfahrungen und resümee

 

die nikko-tanne ist eine viel zu wenig beachtete tannenart. sie kann mit den meisten anderen tannen nicht verglichen werden und stellt so eine ganz neue verkaufsargumentation dar.

 

sie tendiert stark zu den fichten, ist jedoch eine tanne. ihr harmonischer wuchs und die herausstechende eigene nadelfarbe in gelbgrün ermöglicht es dem kleinen produzenten, sich von dem großen 08-15-angebot abzuheben.

 

die nikko-tanne ist für jeden anfänger geeignet, da sich hier nur wenig schnittaufwand einstellt.

 

krankheiten durch pilze oder schädlinge wurden bisher fast gar nicht beobachtet. ich kann diese wunderbare tanne also nur empfehlen, auch wenn die haltbarkeit der nadeln mit anderen tannen nicht mithalten kann.

 

sollten sie die nikko-tanne ebenfalls als besonderen weihnachtsbaum in ihren quartieren einsetzen wollen, so können sie die jungpflanzen sehr gerne über unseren pflanzenversand bestellen. der nachfolgende link führt sie direkt zum angebot