Kanadische Hemlocktanne (Tsuga canadensis) als Waldspezialist


Die Kanadische Hemlocktanne hat einen wunderschönen und malerischen Wuchs. Sie bildet dabei eine breit aufrechte und kegelförmige Krone aus. Die Äste stehen waagerecht am Stamm.

Die gegabelten Zweige sind unregelmäßig verteilt, so dass eine schirmartige Astzusammenstellung innerhalt der Krone entsteht, welche an einen riesigen Bonsai erinnert, der mit absicht so erzogen wurde.

Die Wuchshöhe liegt im Wald bei ca. 20 - 30 Meter. Der Stamm bringt einen Brusthöhendurchmesser zwischen 0,6 Meter und einem Meter.

Die Wuchsgeschwindigkeit liegt bei 30 - 40 cm pro Jahr. Tsuga canadensis gehört also zu den mittelstark wachsenden Baumarten. 







Hier sehen wir typische Exemplare im Forst. Die Stämme sind schnurgerade und Astrein bis hoch in die Spitze. Die Hemlocktanne kann hier sogar mit höheren Wuchsleistungen glänzen als die Fichte.

Urheber:

Von Chris M - Tionesta, CC BY 2.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=19113026


Biologie

Dieser Waldpsezialist wird nicht nur Hemlocktanne, sondern auch Schierlingstanne genannt. Sie kann bis zu 1000 Jahre alt werden.

Die Borke ist hellbraun und rissig. Im Jungen Stadium ist die Rinde noch hellgrau und glatt.

Die Nadeln sind weicher als bei der Tanne. Sie erreichen eine Länge von ca. 1 cm und erstrahlen in einer hellgrünen Farbe. Sie treten spiralig am ganzen Ast verteilt auf. Die Nadeln stehen an sehr weichen endtrieben. Diese weichen Enddtriebe hängen leicht über und verleichen dem gesamten Baum ein sehr anmutigendes Aussehen. Deshalb ist die Kanadische Hemlocktanne auch als Ziergehölz sehr bliebt, da sie als die Schönste unter den Hemlocktannen gilt. 


Die Zapfen treten massenweise auf. Es sind sehr zierende, zwiebelförmige zapfen in einem dunklen Braun. Die einzelnen Zapfenschuppen enthalten massenhaft Samen.

Tsuga candensis ist ein typischer Flachwurzler wie die Fichte. Diese Tellerwurzeln machen die Hemlocktanne sehr windanfällig. Daher muss sie durch andere standhaftere Baumarten geschützt werden.

Hier haben wir einen tollen Blick auf die Nadeln und die noch jungen Zapfen der kanadischen Hemlocktanne.

Urherber:

Von liz west from Boxborough, MA - hemlock cones, CC BY 2.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=8779774


Standortbedürfnisse

In Ihrer Heimat, dem nordöstlichen Nordamerika, zählt die Kanadische Hemlocktanne zu den Klimaxbaumarten. Das heißt, dass es sich um eine Schattenbaumarte handelt, welche große Reinbestände bilden kann und mit der Zeit andere Pioniergehölze verdrängt.

Sie kommt aber auch in vielen Mischkulturen vor. In Kanada und den USA vergesellschaftet sie sich hauptsächlich mit Weymouthskiefer, Amerikanischer Rotfichte, Weiß-Fichte und der Gelb-Birke.

Im Schatten fühlt sich Tsuga canadensis besonders wohl. Sie ist also ein Schattenspezialist und kann sogar mehrere Jahrzehnte im vollen Schatten verbringen, bevor sie dann mit der Zeit andere Baumarten überwächst.

Da dieser Waldspezialist kühle und vor allem nasse Hänge besiedelt, eignen sich auch hier kalte Hänge im Osten oder Norden besonders gut. So haben wir hier einen Waldspezialist für den Schatten und für sehr kalte Standorte.

Der Boden sollte durchlässig, tiefgründig, humos und mit Wasser versorgt sein. Es spielt dabei keine Rolle, ob der Boden eher alkalisch oder sauer ist. Damit kommt die Kanadische Hemlocktanne hervorragend zurecht. Sie kommt auf Höhen bis zu 1700 Meter vor. 

Auf diesem Bild sehen wir ein ganz typisches Umfeld für die Kanadische Hemlocktanne. Ein luftfeuchtes und kühles Waldklima mit humosen Böden. In solch dichtem Stand wachsen die Jungpflanzen von Tsuga hervorragend auf.

Im Fordergrund hat man einen sehr guten Ausblick auf zwei gut ausgebildete Stämme dieser Baumart. In Kanada gibt es beeindruckende und riesige Wälder von Tsuga canadensis. Ein Besuch lohnt sich!

Urheber:

Von Nicholas - Flickr, CC BY 2.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=3742883


Holz

Das Holz von Tsuga canadensis ist weich, leicht und nur wenig dauerhaft. Es ist anfällig gegen Fäulnis und tierischen Befall.

Soweit zu den Nachteilen. Die Vorteile überwiegen bei diesem Halz jedoch. Denn es ist ein ganz hervorragendes Bau- und Konstruktonsholz für den Innenausbau, Paletten, Kisten, Sperrholz, oder für Holzrahmen. Zudem zählt es zu den wichtigsten Papier- und Brennhölzern in den USA und Kanada, da man es hervorragend spalten kann.

Das Holz kann zwar leicht splittern, ist jedoch Schrauben- und Nagelfest. Zudem hält es Farben, Öle und Lacke sehr gut.

Der Splint zeigt sich hell cremefarben und geht langsam in einen rötlichen Kern über. Die Übergänge sind harmonisch. Die Jahresringe sind nur leicht zu erkennen. So entsteht ein wunderschönes Holz, welches besonders gerne für Furniere verwendet wird.

Das Trockengewicht liegt bei: 450 kg pro Kubikmeter, die Volumenschrumpfung liegt bei 9,7 %. Es weist eine sehr grobe Textur auf. Harzkanäle fehlen ganz. Der Durchmesser der Tracheiden ist mittelgroß.

In der Wuchsleistung übertrifft sie die Fichte sogar noch. Die Holzpreise liegen ungefähr gleich auf.

Dies ist ein Furnier, welches aus Tsuga canadensis gefertigt wurde. Die wunderschöne Maserung und der leicht rötliche Ton ist in Nordamerika besonders beliebt.

Urheber:

Von Philipp Zinger - Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=18328674

 

 


Resümee

Dass schattentolerante Baumarten sehr wichtig für uns sind, das haben wir in den vergangenen Texten sehr oft erwähnt. Hier haben wir einen weiteren Waldspezialsten mit dieser Eignung.

Sie ist zudem ausreichend frosthart und fühlt sich auch in deutschen Forsten, Gärten, Parks und Arboreten sehr wohl.

Hemlocktannen erreichen eine noch höhere Wuchsleistung als unsere Fichte. Das Holz ist sehr ähnlich und erzielt auch ähnliche Preise.

So können wir unseren Bestand mit weiteren Baumarten aufwerten. Achten Sie einfach darauf, dass die Jungpflanzen den Schatten bekommen, welchen Sie auch benötigen, danach haben Sie einen sehr zuverlässigen Partner in Ihrem Forst.

Krankheiten und Schädlinge sind fast nicht bekannt. In letzter Zeit macht die Hemlock-Wolllaus aus Asien vermehrt Sorgen. Hier muss eine ausgeklügelte Bekämpfungsstrategie ausgearbeitet werden. Diese Laus ist in Europa zwar noch kaum bekannt, allerdings laufen die Bemühungen schon jetzt um diesem Schädling erst gar keine Chance zu lassen. Hier haben wir mit der Florfliege und dem australischen Marienkäfer tatkräftige Helfer auf unserer Seite.

Wenn Sie die Kanadische Hemlocktanne ebenfalls als Waldspezialist in Ihrem Forst einsetzen möchten, so können Sie über unseren Pflanzenversand sehr gerne die Jungpflanzen bestellen. Der nachfolgende Link führt Sie direkt dorthin: