Färbereiche (Quercus velutina) als Klimawandelgehölz, Forstpflanze, Gartenbaum und Stadtbaum


Herkunft:

Die Färbereiche hat ein riesiges Verbreitungsgebiet, in dem Sie beheimatet ist. Sie kommt praktisch an der gesamten Ostküste Nordamerikas vor und besiedelt zudem auch weite Teile des mittleren Westens der USA. Das kommt vor allem daher, dass Eichen unglaublich anpassungsfähig sind und sich sehr schnell an verschiedene Standortgegebenheiten anpassen können. 

Sie wächst dort in den verschiedenen Mischwäldern und ist auch für die intensive Holznutzung sehr wichtig. Das Holz der Färbereiche wird für die Möbel- und Bodenbelagsindustrie gerne verwendet. Als Scheitholz hat es ebenfalls eine wichtige Bedeutung. 

Hier sehen wir das Verbreitungsgebiet der Färber-Eiche. Man sieht deutlich, wie schnell sie sich anpassen kann und wie weit sie in diesem riesigen Gebiet gewandert ist. 

Urheber: 

Von U.S. Geological Survey - Digital representation of "Atlas of United States Trees" by Elbert L. Little, Jr. [1], Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=10525199


Wuchs:

Quercus velutina erreicht bei uns eine Wuchshöhe von ca. 20 Metern. In den USA kann sie auf guten Standorten auch mal das doppelte erreichen. Ansonsten entwickelt sich die Krone ausladend, breit eiförmig und halb offen. Die unregelmäßigen Kronen verleihen Eichen ein uriges und ehrwürdiges Aussehen. Je enger die Bäume zueinander stehen, desto gerader und astfreier werden die Stämme. So bleiben auch die Kronen viel schmaler. 

Da die Färber-Eiche zur Gruppe der Rot-Eichen gehört, wächst diese sehr schnell und kann durchaus auch mal einen Jahreszuwachs von einem Meter erreichen. 





Hier sehen wir eine Färber-Eiche in den USA. 

Urheber: 

Fotograf: desainme
https://www.monumentaltrees.com/de/fotos/35916/Standort: Miamisburg Park, Montgomery County


Biologie:

Das besondere an Quercus velutina ist die Rinde. Diese bricht bereits in der Jugend in Platten auf. Die obere Rinde ist schwarz bis dunkelgrau. Wenn man aber genauer hinschaut, dann erkennt man direkt darunter eine leuchtend orange-farbene Grundfärbung. Diese untere Rinde wurde abgeschält getrocknet und zu Pulver zermahlen. Dieses Pulver heißt Quercitron. Das Quercitron färbt sehr stark und war bei Ledergerbern als natürliches Färbemittel für Leder sehr beliebt. Daher auch der deutsche Trivialname: Färber-Eiche. 

Das Laub ist ca. 15 cm lang und ca. 10 cm breit. In der Jugend hat es kaum Einbuchtungen. Je älter die Färber-Eiche jedoch wird, desto mehr Einbuchtungen mit kleinen zulaufenden Spitzen bilden sich. Es bilden sich später durchschnittlich 7 tiefe rundliche Einbuchtungen im Blatt. Das Blatt ähnelt dem der Rot-Eiche sehr stark, zu deren engen Verwandtschaft sie auch gehört. Das Laub ist hart, glänzend und dunkelgrün. Da das Laub so groß und starr ist, macht es im Wind auch starke Raschelgeräusche. Das hört man bei dieser Eiche tatsächlich besonders laut, wie ich selbst in meinen Jungquartieren oft höre.

Die Eichelfrüchte von Quercus velutina sind fast kugelrund und erreichen einen Durchmesser von ca. 1,5 cm. Diese Eicheln werden zur Hälfte von einem haarigen Kelch umgeben. Das ist ganz charakteristisch für diese Eiche. Die Eicheln werden von verschiedenen Wildtieren und Vögeln verzehrt. Es handelt sich um ein wichtiges Wildfutter in den USA.




Hier sehen wir das harte und glänzende Laub mit den vielen Einbuchtungen genauer. Das Laub macht durch die harte Beschaffenheit starke Raschelgeräusche bei stärkerem Wind. 

Urheber: 

Fotograf: Wim Brinkerink
https://www.monumentaltrees.com/de/fotos/51854/Standort: arboretum Le Paige, Herentals


Verwendung als Gartenbaum, Straßenbaum oder Forstpflanze:

Eichen kommen tatsächlich nur für große Gärten in Frage. Die Kronen werden ausladend und hoch. Man kann unzählige wunderschöne Abende unter einer großen Eiche Verbringen, wenn man eine Tischgruppe darunter stellt. Trotzdem wird eine Eiche in einem kleinen Garten schnell zum Fluch, da man dann nur noch Schatten hat und sich nichts anders darunter entwickeln kann. Wer ein großes Grundstück hat, der liegt hier genau richtig, denn Eichen entwickeln sich zu malerisch schönen Bäumen, ohne viel Pflegeaufwand zu benötigen.

Die Färber-Eiche ist eine trockenverträgliche Pflanze. Das ist für den Einsatz an der Straße wichtig. Allerdings verträgt sie keine Bepflasterung, das muss man einplanen. Trotzdem steckt sie Industrieabgase und Streusalz gut weg. An breiten Straßen ergeben die weit auslaufenden Äste einen zuverlässigen Schatten. Zudem können Eichen auch gut beschnitten und durch gezielte Schnittmaßnahmen erzogen werden. 

Im Forst spielen Eichen eine immer größere Rolle. Sie kommen mit fast allen Standorten zurecht und vertragen mehr Hitze und Trockenheit als die meisten anderen Baumarten. Die tiefreichende Pfahlwurzel und der kräftige Stamm mit einem Brusthöhendurchmesser von bis zu 1,5 Metern schützt viele andere Bäume und die Eiche selbst vor starken Stürmen. Wichtig zu wissen ist, dass Eichen typische Lichtbäume sind. Sie dürfen nicht in den Schatten gepflanzt werden, sonst haben die jungen Bäumchen keine Chance. Zudem verträgt Quercus velutina keine speckigen oder staunasse Böden. Am besten entwickelt sie sich an trockenen und steinigen Hängen. 





Auch bei uns in Deutschland entwickeln sich die Färber-Eichen hervorragend. So auch hier in Brandenburg. Hier sieht man auch die wunderschöne und ausladende Krone!

Urheber:

Fotograf: Frank Gyssling
https://www.monumentaltrees.com/de/fotos/31524/Standort: Schlosspark Sanssouci, Potsdam


Holz:

Das Holz der Färber-Eiche ist mit dem der Rot-Eiche zu vergleichen. Es ist offenporig mit grober Körnung und erreicht ein Trockengewicht von 715 kg pro Kubikmeter. Die Volumenschrumpfung liegt bei 15,1 %. Das ringporige Holz lässt sich gut bearbeiten und nimmt Lacke und Öle sehr gut auf. Man muss trotzdem sagen, dass das Holz der heimischen Eichen wie Stiel- und Traubeneiche hochwertiger und dichter ist. Trotzdem wird das Holz von Roteichen sehr gerne für den Möbelbau oder als Fußböden verwendet. Es ist eine günstige und brauchbare Alternative. Auch solche Eichenböden halten einiges aus. Für den Bau im Freiland ist dieses Holz nicht geeignet, da es nicht fäuleresistent ist. Die Farbe des Holzes ist rötlichbraun mit gut sichtbaren Jahresringen. 





Hier sehen wir meinen Jungbestand von den Färber-Eichen. So müssen Jungpflanzen aussehen, damit diese auch in den Verkauf dürfen. Sie sind gesund, vital und auch frei von Mehltau. Sie haben auch den ersten Winter und den ersten Sommer mit viel Hitze super überstanden. Eine wirklich tolle Eiche!


Zukunft/Resümee:

Eichen sind zweifelsohne wichtig und werden auch in der Zukunft trotz des Eichenprozessionsspinners eingesetzt. Eichen behaupten sich sehr gut und kommen mit den immer länger andauernden Hitze- und Trockenperioden sehr gut zurecht. 

Die Färber-Eiche ist nicht nur wunderschön, sondern auch winterfest und liebt Trockenheit und Hitze. Was will man mehr? Nur bei starker Vernässung schwächelt Quercus velutina. Das habe ich auch in meiner Kultur schnell gemerkt. Trotzdem hat sie sich danach gut erholt und entwickelt sich gesund. Mehltau konnte ich bisher fast nie feststellen. Ich kann daher fast nur positives berichten. Für mich eine klare Bereicherung im Eichensortiment!

Sollten Sie ebenfalls Interesse daran haben, die Färber-Eiche als Jungpflanze oder Forstpflanze zu kaufen, dann können Sie diese in meinem Shop bestellen. Der nachfolgende Link führt Sie direkt dorthin: 








Zur Färber-Eiche in meinem Shop!