Weißfichte (Picea glauca) als Waldspezialist


Wuchs

Die Weißfichte wächst etwas langsamer als unsere heimische Fichte. Sie erreicht einen Jahreszuwachs von ca. 30 cm pro Jahr. Die Krone baut sich anfangs noch pyramidal auf. Somit kann die Weißfichte auch hervorragend als Weihnachtsbaum eingesetzt werden.

 

Später wird die Krone aber immer schlanker, da die Äste dann nicht mehr waagerecht vom Stamm abstehen, sondern nach unten hängen. So entsehen schlanke und dichte Kegelkronen.

Die Wuchshöhe liegt bei ca. 30 Meter, während der Baum nicht breiter als 4 Meter wird.


Hier sehen wir deutlich den pyramidalen Wuchs an einem Jungbaum. Dieser gleichmäßige Wuchs wird in Nordamerika sehr für Weihnachtsbäume geschätzt.

Urherber:

Von USDA-NRCS PLANTS Database / Herman, D.E. et al. 1996. North Dakota tree handbook. USDA NRCS ND State Soil Conservation Committee; NDSU Extension and Western Area Power Admin., Bismarck, ND. - [1], Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=321289


Biologie

Die Nadeln von Picea glauca werden ca. 2 cm lang, sind türkisblau und stechen. Diese Nadeln sind aber deutlich weicher als bei der Blaufichte. So sticht diese nur ganz leicht und ist angenehm anzufassen.

Der Stamm der Weißfichte ist deutlich schmaler als bei der heimischen Fichte. Hier erreichen wir einen Brusthöhendurchmesser von ca. 60 cm, aber nicht mehr.

Wie bei allen anderen Fichten hängt auch der Zapfen dieses Waldspezialisten vom Ast herab. Diese Zapfen sind aber deutlich kleiner als bei unserer heimischen Fichte. Der Zapfen wird nur ca. 4 cm lang.

Die Rinde ist grau und schuppig. Sie löst sich in kleinen Platten ab.


Auf diesem Bild erkennt man die türkiesfarbenen Nadeln und die kleinen Zapfen. Diese Zapfen sind deutlich kleiner als bei unserer heimischen Fichte.

Urheber:

https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=321289


Standortansprüche

Besonders wohl fühlt sich die Weissfichte auf durchlässigen humosen und sauren Böden. Picea glauca ist also ein Waldspezialist für saure Böden, welche wir in Nadelwäldern häufig finden.

Sie ist sehr Standorttolerant und kommt auch mit starker Hitze gut zurecht. Allerdings darf der Boden nie ganz austrocknen, denn dann werden die Pflanzen schnell geschädigt.

Da die Weissfichte sehr schattenverträglich ist, kann diese auch in Partien im Wald eingesetzt werden, in der unsere heimische Fichte nicht mehr gedeiht.

Sie können diesen Waldspezialisten auch auf windigen und kalten Standorten einsetzen. Sie vertägt bis zu Minus 40 ° Celsius problemlos. Die Weissfichte ist also auch ein Waldspezialist für windige und kalte Lagen.


Auf diesem Bild sieht man die Nadeln der Weissfichte besonders gut. Sie stechen zwar, jedoch sind die Nadeln weicher als bei anderen Fichtenarten. Die leuchtende Türkisfärbung macht die Weissfichte zudem einzigartig.

Daher wird die Weissfichte in den USA auch sehr gerne als Weihnachtsbaum genutzt.

Urheber:

Von Karen Johnson - USFWS, Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=250248


Holz

Die Holzqualität ist mit der heimischen Fichte zu vergleichen. Picea glauca bietet ein cremefarbenes Holz mit gut erkennbaren Jahresringen. Die geraden und gleichmäßigen Stämme bieten ein derart gutes Stangenholz, dass es bei industriellen Sägereien sehr beliebt ist.

Das Holz wird für alle Konstruktionszwecke verwendet. Es besitzt einen geraden Faserverlauf und ist zudem leicht zu bearbeiten.

Farben, Lacke, und Öle werden sehr gut gehalten. Zudem splittert es wenig und hält Schrauben und Nägel zuverlässig.

Das Holz kann mit allen verfügbaren Maschinen Problemlos bearbeitet werden.




Hier sehen wir den Naturstandort der Weissfichte. Die Kronen werden mit der Zeit immer schmaler und dichter. Die türkise Färbung bleibt den Bäumen auch im späteren Alter erhalten.

Urheber:

https://commons.wikimedia.org/wiki/File%3AOn_the_way_into_Denali_National_Park.jpg


Resümee

Für Standorte mit sauren Böden finden wir hier einen ausgezeichneten Waldspezialisten. Zudem ist diese kleinere Fichte weit windsicherer als unsere heimische Fichte. Kombinieren wir diese mit unserer heimischen Fichte, so erhalten wir nachweislich einen Bestand, welcher im insgesamten wesentlich windsicherer ist.

Kombiniert man diese beiden Fichtenarten mit anderen Laubgehölzen, so haben wir einen gesunden Mischbestand und die Böden sauern nicht total ab.

In meiner Kultur entwickelt sich Picea glauca ganz hervorragend. Meine Ausfälle liegen bei 0 %. Auch alle meine Sämlinge haben alle Strapazen ohne Probleme überstanden. Somit ist auch eine Naturverjüngen später möglich.

Insgesamt ein empfehlenswerter Baum und eine tolle Sortimentserweiterung.