Stift-Eiche (Quercus ellipsoidalis) als Klimawandelgehölze, Gartenbaum, Straßenbaum und Forstpflanze!


Herkunft: 

Man findet die herrliche Stift-Eiche im zentralen bis südlichen Kanada, durchgehend bis zu den zentralen und nördlichen USA. Das größte Vorkommen liegt rund um die großen Seen und im oberen Mississippi-Tal.  

Sie kommen vom Flachland bis hinauf zu den Höhenlagen vor und bilden sowohl Rein- als auch Mischbestände. Sie sind sehr standorttolerant und kommen auch mit besonders trockenen und sandigen oder felsigen Böden klar. Sie gilt sogar als noch toleranter und unverwüstlicher als die uns bekannte Rot-Eiche (Quercus rubra). 

Hier sehen wir das natürliche Verbreitungsgebiet der Stift-Eiche. Besonders um die großen Seen findet man diese in großer Zahl. 

Urheber: 

By Elbert L. Little, Jr., of the U.S. Department of Agriculture, Forest Service, and others - USGS Geosciences and Environmental Change Science Center: Digital Representations of Tree Species Range Maps from "Atlas of United States Trees" by Elbert L. Little, Jr. (and other publications), Public Domain, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=29318950


Wuchs: 

Quercus ellipsoidalis gehört zwar zur Gruppe der Rot-Eichen, bleibt aber kleiner als die uns bekannte Quercus rubra. Sie erreicht eine maximale Wuchshöhe von ca. 20 Metern. Die Krone ist offen und rundlich. Die Stämme sind kurz und fangen schon sehr früh mit den Seitenästen an. Wer diese aber in den Wald auf engen Abstand setzt, der erhält lange und astfreie Stämme. 

Sie wächst mittelstark und daher auch deutlich langsamer als andere Roteichenarten. Dafür hat Sie einen wunderschönen und gleichmäßigen Wuchs. Das moderate Wuchsverhalten macht die Stift-Eiche zu einem absolut idealen Straßen- und Gartenbaum. In den USA gehört Sie zu den beliebtesten Straßenbäumen und die Straßenzüge im Indian-Summer-Kleid sind legendär! Hier schlägt sie für mich fast alle anderen Eichen wegen dieser tollen Eigenschaften. 

Auch die Stämme sind schlanker und moderater als bei anderen Eichen. Insgesamt entsteht so ein rundes Bild eines grazilen und malerischen Baums, welcher auch im Forst gut am Waldrand eingesetzt werden kann. 


Hier sehen wir eine wunderschöne Illustration der Stift-Eiche, bei der man den Habitus, das Laub, die Frucht und auch die Herbstfärbung sehr gut erkennen kann. Alle Eichen der Rot-Eichen-Familie verwöhnen uns mit einer besonders schönen Herbstfärbung. Bei dieser Illustration erkennt man auch genau den grazilen Stamm und die wunderschöne und kleiner bleibende Krone! Für mich der ideale Straßen- und Gartenbaum!


Biologie: 

Die Rinde von Quercus ellipsoidalis ist grau und in jungen Jahren noch glatt. Mit dem höher werdenden Alter wird diese aber immer rauer und rissiger. Das ist ganz normal, weil die Rinde mit dem Alter auch immer dicker wird und so auch in Längsrissen aufspringt. Die dicke Borke schützt den Baum vor den immer wieder auftretenden natürlichen Waldbränden in Nordamerika. Die Stift-Eiche kann also auch hervorragend mit Waldbränden umgehen und kann auch hier noch extrem wichtig werden! 

Die Blätter der Stift-Eiche sind tief eingebuchtet und weisen zwischen 5 und 7 Lappen auf. Die Ränder der Lappen sind scharf gezähnt. Die Blätter werden ca. 12 cm lang und 6 cm breit. Es ähnelt dem der Sumpf-Eiche und dem der Färber-Eiche sehr. Das Laub färbt sich im Herbst in ein herrlich leuchtendes Scharlachrot. Auch dieses Farbenspiel und die herrliche Blattform tragen zu der immensen Schönheit dieser Eiche bei.

Die traubenförmige gelb-grüne Blüte erscheint von Mai bis Juni. Die Bestäubung erfolgt dabei über den Wind und nicht über Insekten. Daraus entwickeln sich dann im Herbst kleine dunkelbraune Eicheln von ovaler Form. Die Eicheln sind ca. 3 cm lang und halb so breit und bis zur Hälfte von einem Fruchtbecher umschlossen.

Wie alle anderen Eichen auch, gehört Quercus ellipsoidalis zu den Pfahlwurzlern. Somit sichern sie sich das Wasser aus den tieferliegenden Schichten des Bodens. Das ist auch mit der Grund, weshalb die Stift-Eiche mit trockenen und kargen Böden bestens zurecht kommt. 

Hier sehen wir noch einmal das riesige und schöne Blatt von Quercus ellipsoidalis. Man erkennt die Ähnlichkeit zur Sumpf-Eiche. 

Urheber: 

https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Northern_Pin_Oak.jpg


Eignung als Gartenbaum, Straßenbaum und Forstpflanze:

Die Stift-Eiche eignet sich auch für kleinere Gärten optimal. Sie wächst grazil mit einem schlanken Stamm und einer kleinen Krone. Diese Krone ist halb offen und spendet so einen lichten Schatten. Sie passt sich von der Krone auch kleinere Gärten an. 

Das Selbe gilt auch für den Einsatz als Straßenbaum oder Alleebaum. Quercus ellipsoidalis kann auch an engeren Straßen gepflanzt werden und hält auch deren Trockenheit sehr gut aus. Sie ist schnittfähig und super interessant im Wuchs und der Erscheinung! Für mich einer der Top Straßenbäume für die Zukunft!

Im Forst kann man die Stift-Eiche ebenfalls perfekt einsetzen. Sie bleibt zwar kleiner als Ihr enger Verwandter, die Rot-Eiche, wächst aber noch auf Problemstandorten, auf denen die Rot-Eiche Probleme bekommt. Setzen Sie Quercus ellipsoidalis an den Waldrand, gerne auch auf sandigen und steinigen Böden! Sie wertet die Pflanzungen auf und bringt eine wichtige Biodiversität mit sich! Sie hält zudem auch Waldbrände sehr gut aus!


Holz:

Das Holz von Quercus ellipsoidalis ist mit dem der Rot-Eiche absolut zu vergleichen. Das Holz ist hart und schwer, jedoch stark offenporig und hält im Außenbereich nicht lange. Das Holz kann von der Langlebigkeit im Außenbereich also mit unserer Stiel-Eiche oder Trauben-Eiche nicht verglichen werden. 

Trotzdem lässt sich das Holz sehr gut bearbeiten und hält auch Farben und Lacke auf Grund der offenen Poren besonders gut. Roteichenholz lässt sich auf dem Markt sehr gut verkaufen, da es günstiger, aber trotzdem super robust und hart ist. Man nimmt es als Furnier, für Bodenbeläge, Sperrholz, Möbel, Vertäfelungen und als Konstruktionsholz für Rahmen und ähnliches.

Auch der Brennwert des Holzes ist hervorragend. In den USA wird es kommerziell genau dafür vermarktet. Die Wuchsleistung ist besser als bei heimischen Eichen und so kann mehr Brennholz pro Fläche geerntet werden!


Zukunft/Resümee: 

Die Stift-Eiche gehört für mich in das Zukunftssortiment der Klimawandelgehölze! Die Pflanzen bewähren sich bisher bei mir in der Produktion und bekommen keinerlei Krankheiten. Auch die Pflanzen, welche ich erst sehr spät getopft habe, kommen hervorragend. Der Wuchs ist sehr schnell, obwohl der Baum doch insgesamt kleiner bleibt als andere Eichen. Das macht Quercus ellipsoidalis so interessant für den Garten und die Straße. 

Die Anpassungsfähigkeit an trockene Böden und harte Fröste macht die Stift-Eiche auch zu einem idealen Baum für den Agroforst. Die Bäume lassen sich gut beschneiden, bilden einen lichten Schatten und die Kronen werden nicht allzu groß. 

Für mich geht der Weg an dieser tollen Rot-Eiche nicht vorbei!

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