Rotahorn (Acer rubum) als Waldspezialist

Wuchs

Der Rotahorn ist ein mittelhoch wachsender Baum, der eine Wuchshöhe von ca. 15 Metern erreicht. Im östlichen Nordamerika, wo Acer rubrum sein Verbreitungsgebiet hat, kann er auch mal bis zu 25 Metern hoch werden. Das ist aber eher die Seltenheit.

Dieser Waldspezialist bildet ausladende und runde Kronen. Manchmal findet man auch einen leicht kegelförmigen Wuchs. Die Kronen vom Rotahorn sind sehr dicht aufgebaut. Daher ist Acer rubrum auch absolut blickdickt und wird daher sehr gerne als Windschutzgehölz in den USA und Kanada eingesetzt. Da der Rotahorn sehr ausladend wird kann er eine Wuchsbreite von bis zu 6 Metern erreichen.

Der Rotahorn wächst in der Jugend sehr schnell, so entkommt er lästiger Konkurrenz, welche aus Unkraut, Wildgräsern und anderen Pionierbaumarten besteht. Mit zunehmendem alter lässt die Wuchsgeschwindigkeit bei Acer rubrum jedoch stetig nach.

Die Stämme von Acer rubrum wachsen in engem Stand sehr gerade bis in die Krone hinein. Hierbei bildet er auch lange Stämme, welche bei den Sägewerken sehr begehrt sind. In freiem Stand bildet dieser Waldspezialist oft auch einen mehrstämmigen oder strauchartigen Wuchs.

Biologie

Noch vor dem Laubaustrieb bildet der Rotahorn einen wunderschönen Blütenflor aus vielen roten Einzelblüten. Diese Einzelblüten stehen in dichten Büscheln zusammen und sind eine wichtige Bienennahrung im Zeitigen Frühjahr. In unserer Kategorie für Bienenbäume, beschreiben wir diese Blüte im Speziellen.

Nach der Blüte ab Ende März bis Anfang April erscheinen die Blätter von Acer ruburm. Diese sind 3-lappig und ungefähr handtellergroß. Kein anderer Baum steht so sehr für den Indian Summer wie dieser Waldspezialist. Er bildet glühend Rote Blätter im Außenbereich der Krone. Je weiter die Blätter im Inneren der Krone liegen, dest mehr mischen sich die Farben Gelb, Orange und Braun mit in diese wundervolle Herbstfärbung mit ein.

Der Rotahron hat auch bei den im Herbst erscheinenden Flügelfrüchten einen besonderen Zierwert. Denn nicht nur die Blüten sind bei Acer rubrum in herrlichem Rot, auch die Samen sind von glühend Roter Farbe. Diese Samen sind sehr beliebt bei Vögeln und Nagetieren. Es gibt in Nordamerika sogar Vogelarten, die sich im Herbst fast ganz auf diese Nahrung spezialisiert haben.

Standortansprüche

Nun kommen wir auf das eigentliche Thema. Weshalb kann man den Rotahorn als Waldspezialisten bezeichnen? Acer ruburm liebt feuchte, saure und sumpfige Böden.

Der Rotahorn steckt auch zeitweilige Überschwemmungen über mehrere Wochen problemlos weg. Auch Staunässe bildet für diesen Waldspezialisten keine Gefahr. Es gibt nur sehr wenige Baumarten, welche mit einem solchen Umfeld zurecht kommen.

Acer rubrum ist zwar eine Lichtbaumart, welche für den Waldrand wie geschaffen ist, jedoch erträgt der Rotahorn als Jungpflanze auch Schatten oder Halbschatten ganz hervorragend. So ist dieser Waldspezialist sehr durchsetzungsstark und eine Naturverjüngung dieser Baumart ist somit kein Problem, so dass Sie einen eigenen Bestand mit Acer rubrum begründen können.

Mit dem flachen, aber sehr kräftigen Wurzelwerk ist dieser Waldspezialist ideal dafür geeignet um windanfälligen Baumarten einen hervorragenden Schutz zu bieten. Mit seiner dichten und undurchdringlichen Krone fängt der Rotahorn die stärksten Stürme ab.

Pflanzen Sie den Rotahorn also immer an den Waldrand. Versuchen Sie eine sonnige oder halbschattige Lage zu finden. So entwickeln sich die Jungpflanzen deutlich schneller. Vermeiden Sie stark kalkhaltige und trockene Böden. Hier stagniert der Wuchs und der Rotahorn kann sich kaum zu einem Waldspezialisten entwickeln.

Auf seinem Ursprungsstandort in Nordamerika vergesellschaftet sich Acer ruburm mit Kiefern, Tannen, Fichten, andere Ahornarten, Eichen und Tulpenbäumen. Sie können diesen Waldspezialisten also mit allen unseren Baumarten mischen. Sie werten Ihren Baumbestand damit entscheidend auf.

Holz

In den USA ist das Holz des Rotahorns vor allem in der Kunsttischlerei beliebt. Hier wird es als Amerikan Soft Maple angeboten.

Es bietet eine wunderbare Maserung. Die Jahresringe sind treten zwar nicht so deutlich hervor wie bei anderen Holzarten, jedoch unterscheidet sich die Färbung vom Kern- zum Splitnholz sehr deutlich.

Das Splintholz bietet eine helle, fast weiße Farbe. Der Holzkern wird dann immer rötlichbrauner, bis hin zu einem deutlich dunkelbraunem Kern mit roten Einschlüssen.

Das sehr weiche Holz ist hervorragend zu bearbeiten und hält Lacke und Öle ganz hervorragend. So können vor allem Drechsler Ihre künstlerischen Phantasien voll ausleben.

Für bauliche Zwecke oder Konstruktionszwecke ist dieses Holz allerdings nicht wirklich zu gebrauchen. Es arbeitet viel und schwindet stark. Zudem ist das Holz des Rotahorns nicht dauerhaft und verrottet schnell.

So bleibt Acer rubrum ein Spezialholzam Markt, welches aber durch seine hervorragenden Eignungen zum Kunsttischlerholz zu guten Preisen abgesetzt werden kann. Hier sollte man sich an Portale von Kunsttischlern wenden.

Das Trockengewicht liegt bei ca. 610 kg pro Kubikmeter. Das Holz hat eine sehr feine Struktur. Es besitzt eine Wärmeenergie von nominell 5,4 MJ / Kubikmeter und liegt dabei knapp hinter Esche oder Birke.

Resümee

Acer ruburm bietet Ihnen sehr viele Vorteile. So kann er auch staunasse und schwere Böden gut bewachsen. Auch für saure Standorte mit Überschwemmungen ist der Rotahorn geeignet. Das macht den Rotahorn zu einem Waldspezialisten.

Kombinieren Sie Acer rubrum mit Moorbirke oder Erle auf den oben genannten Problemstandorten. Auch für den Waldrand bei humosen und durchlässigen Standorten absolut geeignet.

Die hervorragende Ökologische Bilanz als Bienennahrung und Vogelschutzgehölz kann gar nicht hoch genug eingeschätzt werden.

Wenn man sich an Kunsthandwerker hält, so kann man auch mit diesem Holz einen sicherlich guten Preis erzielen.

Wussten Sie, dass Sie auch mit dem Rotahorn Sirup ernten können? Wie das funktioniert, das zeigen wir Ihnen in der Kategorie für besondere Anbauideen.


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