Wasser-Eiche (Quercus nigra) als Waldspezialist, Gartenbaum, Straßenbaum und Forstpflanze


Herkunft: 

Die Wasser-Eiche kommt an der Ostküsten und im Süden der USA vor. An manchen wasserreichen Regionen des Mittleren Westens findet man diese Art mittlerweile auch. Sie gilt in den USA bei der südlichen Indigenen Bevölkerung als Grundnahrungsmittel, da man die Eicheln hervorragend zu Mehl verarbeiten kann. Zudem lässt sich das Holz zu einer hervorragenden Holzkohle verarbeiten.



Hier sehen wir das Verbreitungsgebiet der Wasser-Eiche. Wie man hier erkennt, liebt diese Eiche eher die warmen und heißen Regionen in niederen Lagen. So kommt diese Eiche in Sümpfen, großen Seen und Flusslandschaften vor. Sie verträgt daher nicht nur extreme Hitze, sondern auch nasse und verdichtete bis stark saure Böden!

Urheber: 

Von USGS - http://esp.cr.usgs.gov/data/atlas/little/, Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=21613117


Biologie: 

Die Blätter von Quercus nigra sind ein Highlight, denn die Form jedes Blatts am selben Baum ist variabel. Es gibt dreilappige Blätter, fünflappige Blätter und sogar Blätter mit ohne Lappen. Das Blatt ist keilförmig und somit schmal beginnend und an der Spitze immer breiter werdend. Das Laub ist von glänzend grüner Farbe. Die Blätter sind halbimmergrün. In milden Wintern bleiben diese am Baum, je kälter es wird, desto mehr fallen die Blätter dann ab, um Verdunstungsfläche zu minimieren. Die Blätter werden ca. 8 cm lang und ca. 2 cm breit. 

Der schmale und gerade Stamm kann bis zu 80 cm breit werden. Die Stämme verzweigen sich erst später in der Krone. Je enger die Bäume stehen, desto höher und schlanker werden die Bäume auch. 

Die Rinde an am Stamm ist dunkelgrau und leicht rissig. An den Ästen allerdings bleibt die Rinde glatt und rötlich braun.

Quercus nigra ist ein Massenträger und bildet fast jedes Jahr eine immense Flut an Eicheln. Ab einem Alter von 20 Jahren beginnen diese in der Regel massenreich zu tragen. Vorher ist der Ertrag eher sporadisch. Die Eicheln sind schwarz und von länglichen braunen Streifen durchzogen, was ein herrlich schönes Muster ergibt. Die Eicheln können zu schmackhaftem und super gesundem Mehl verarbeitet werden. Die Indigene Bevölkerung im Süden der USA backe Fladenbrot daraus. Dies wird auch heute noch so durchgeführt. Ansonsten eignen sich die Eicheln aber auch super zum basteln und als Wildfutter. Vom Weißwedelhirsch bis zum Truthahn sind diese Eicheln immer gerne gesehen. Die Wasser-Eiche ist ein immens wichtiges Wildfutter in den USA. 

Hier sehen wir das interessante keilförmige Laub von Quercus nigra. Es ist von ledriger und glänzender Struktur und halbimmergrün. In milden Wintern bleibt das Laub tatsächlich am Baum!

Urheber: 

Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=1079274


Wuchs: 

Quercus nigra wächst sehr schnell und kann nach zwei bis drei Standjahren locker 60 cm pro Jahr an Zuwachs erreichen. Der Baum wird ca. 25 Meter hoch und 5 Meter breit. Die Krone ist gleichmäßig, halboffen und rund. So ergibt sich ein wunderschönes und gleichmäßiges Bild, vor allem in Kombination mit dem wunderschönen Laub und den braunroten Zweigen!




Hier sehen wir einen wunderschönen Jungbaum der Wasser-Eiche. Auf Grund des schnellen Wuchses ist die Krone in Jungen Jahren fast noch strahlenförmig, mit zunehmendem Alter aber nur noch halboffen und schön gleichmäßig in der Entwicklung. Hier sieht man auch den schlanken und hochwachsenden Stamm. 

Urheber: 

Von Michael Wolf - Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=28120394


Eignung als Gartenbaum, Straßenbaum und als Forstpflanze:

Die Wasser-Eich ist hervorragend für Gärten geeignet. Sie lässt sich nicht nur perfekt schneiden, sondern durch die elastischen und dünnen Äste auch problemlos erziehen. Durch selbst gebastelte Spaliere können Sie Dachformen, Schirmformen, Würfelformen oder Fächer erziehen. Aber auch einfach als natürlicher Baum wunderschön und ein einmaliger Schattenspender! Mit den meisten Gartenböden kommt Quercus nigra problemlos zurecht.

 

Als Straßenbaum oder Alleebaum wird dieser Baum in den USA ebenfalls eingesetzt. Die Wasser-Eiche liebt zwar die Nähe zum Wasser, kommt aber auch mit sandigen und durchlässigen oder verdichteten Böden zurecht. Zudem ist sie salzverträglich und verträgt auch eine Bepflasterung. Durch die Schnittfähigkeit lässt sie sich nach Wunsch erziehen und einkürzen. Eine enorme Hitzeentwicklung durch abstrahlenden Asphalt ist ebenfalls kein Problem. In Ihrer Heimat kommt dieser Waldspezialist mit Temperaturen von mehr als 45 °C bestens zurecht. 

Im Wald verhält sich die Wasser-Eiche ganz anders als andere Eichen. Sie ist ein echtes Pioniergehölz. Sie besiedelt eine Fläche als erstes und geht dort auch wieder zuerst. Sie wächst schnell, ist aber nicht konkurrenzstark. Sie bereitet viel mehr den Weg für andere Baumarten. Man kann Sie hier mit der Weide vergleichen. Sie kann mit Ihrem flachen Wurzelgeflecht in Windes Eile ganze Bodenpartien befestigen und vor Erosion schützen. Sie wächst schnell und bildet zügig einen Schatten für nachkommende Baumarten. Sie kann auch in Sümpfen und Bachläufen gepflanzt werden. Sie legt auch dort den Boden weitgehend trocken und bereitet dort den Weg für andere Baumarten.

Sie benötigt viel Sonne und möglichst warme Standorte. In den ersten ein bis zwei Jahren sollte Sie in eine Tubex-Hülle oder Microvent-Hülle gepflanzt werden. Solche Hüllen schützen vor Wild- Frost- und Unkraut. Nach spätestens zwei bis drei Jahren ist sie der Hülle bereits entwachsen und entwickelt sich ganz von selbst. Man kann die Wasser-Eiche mit allen anderen Bäumen kombinieren. Sie wird zwar nie die Oberhand behalten und stark verdrängt werden, jedoch bleibt sie im Bestand und wird sich einmischen. Ein toller Partner für jede Auelandschaft und Böden mit Staunässe! In Kombination mit Erle, Weide, Pappel und Moorbirke unschlagbar!

Hier sehen wir eine Quercus nigra in Frankreich. In den verschiedenen Zonen Europas findet man diese immer häufiger, da sie mit den heißen Temperaturen und verdichteten Böden gut zurecht kommt. Hier sieht man deutlich die herrliche runde und gleichmäßige Krone. Ein wunderschöner Gartenbaum!

Urheber: 
Fotograf: DBZT
https://www.monumentaltrees.com/de/fotos/105815/
Standort: Stade Tissié (Parc Joantho), Pau


Holz: 

Obwohl Quercus nigra übersetzt eigentlich Schwarz-Eiche bedeutet, gehört die Wasser-Eiche in die Gruppe der Rot-Eichen. Genau mit diesem Holz lässt sie sich auch einwandfrei vergleichen und fast sogar verwechseln. Das Holz ist hart, schwer und grobporig. Es ist von heller bis mittel-rötlich-brauner Farbe mit toller Maserung. 

Es weist ein Trockengewicht von 725 kg pro Kubikmeter auf und hat eine Volumenschrumpfung beim Trocknen von 16,1 %. Die Qualität des Holzes ist nicht so hoch wie bei unseren heimischen Eichen oder den Weiß-Eichen. Trotzdem ist das Holz deswegen nicht schlecht. Es lässt sich hervorragend bearbeiten, endet gut und nimmt Farben und Lacke sehr gut an. 

Das Holz ist hochwertig und günstig, weshalb es in der Möbel- und Bodenbelagsindustrie hoch geschätzt wird. Ein weiterer ganz hoher Nutzen ist das Feuerholz und die Holzkohle. Wasser-Eichen wachsen unglaublich schnell und bilden dichte Bestände. Trotzdem hat das Holz einen super Brennwert. In Amerika steht das Barbecue weiterhin hoch im Kurs. Dafür benötigt man schnellwachsendes und hochwertiges Holz. Wasser-Eichen-Holz bietet eine super Holzkohle und als Späne zum Räuchern einen unvergleichlichen Geschmack. Nur die Hickorys sind hier besser, aber diese wachsen bei weitem nicht so schnell. 




Hier sehen wir in den 5 quer stehenden Kisten meinen Bestand an Wasser-Eichen-Jungpflanzen. Hier sieht man auch ganz deutlich die verschiedenen Blattvarietäten von Pflanze zu Pflanze. Das macht diese Eiche so unglaublich attraktiv. Auch auf den Bäumen selbst sind später alle Blätter unterschiedlich und ein wenig individuell. Alles Bäumchen sind super gesund. Manche gehen in eine Herbstfärbung und manche bleiben einfach grün. 

 






Hier noch einmal eine nähere Ansicht dieser tollen Jungpflanzen. Ich wende nur biologische Mittel im Pflanzenschutz an. Trotzdem kein Mehltau oder ähnliches zu sehen! Eine wirklich tolle Eiche!


Zukunft/Resümee:

Ich war wirklich gespannt auf diese Eiche. Sie kam mit unserem Sommer sehr gut zurecht und entwickelt sich auch problemlos. Sie ist gesund und kommt auch über den Winter, wenn man Sie mit einer Hülle schützt. Das gilt auch nur für die ersten ein bis zwei Jahre. Danach ist Quercus nigra absolut winterhart. Sie kann auf Staunässe gepflanzt werden und verträgt auch verdichtete Böden. Das Holz ist hervorragend und die Eicheln sind ein super wertvolles Wildfutter. Die Produktion von Bio-Holzkohle ist ein lohnender Nebenerwerb. Diese Eiche macht Spaß und ich kann nur empfehlen diese auch einmal auszuprobieren. 

Wer Interesse an dieser tollen Eiche hat, der kann die Jungpflanzen sehr gerne über meinen Shop bestellen. Der nachfolgende Link führt Sie direkt dorthin: 








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