Amerikanische Persimone für den Obstbau, die Imkerei, für die Holzproduktion und für fermentierte Getränke


Herkunft: 

Die Amerikanische Persimone stammt aus den USA. Sie kommt dort an der gesamten Ostküste vor. Sie wächst dort tatsächlich von Maine bis Maiami. Sie gedeiht aber auch noch in Nord-Texas oder dem mittleren Westen. 

Dieses große Vorkommen rührt vor allem daher, dass bereits die Amerikanischen Ureinwohner die Früchte und das Holz sehr schätzten und den Baum gezielt kultivierten. Bei uns in Europa kultiviert man die aus Samen gezogenen Bäume eher weniger. Diese werden fast nur als Veredelungsunterlage genutzt, was schade ist, denn hier werden wichtige Potentiale verschenkt!

Dies ist die ganz natürliche Wildform der Amerikanischen Persimone, welche aus dem Samen gezogen ist. Die Früchte waren schon immer wichtig und sehr beliebt. Liebevoll werden sie von den Amerikanern als Simmons bezeichnet. Sie werden auch als wichtiges Wildfutter eingesetzt und natürlich auch in großen Mengen im Obstbau produziert. Im Bürgerkrieg wurden die Blätter als Tee verwendet, die Früchte als Muß zubereitet und die Samen als Knöpfe verwendet!

Hier sehen wir nochmal das natürliche Verbreitungsgebiet. Je milder und wärmer die Lage ist, desto größer und mächtiger werden die Bäume. Dann werden auch die Früchte wesentlich süßer.

Urheber: 

By U.S. Geological Survey - Digital representation of "Atlas of United States Trees" by Elbert L. Little, Jr. [1], Public Domain, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=22069228


Wuchs: 

Dieser kleine Sommergrüne Baum erreicht eine Wuchsgeschwindkigkeit von ca. 50 bis 60 cm pro Jahr. In den besten Anbaubegieten der USA kann man die Erscheinung dieser wunderschönen Bäume mit den hiesigen Mostbirnenbäumen vergleichen. 

Der Stamm ist kurz und kräftig. Wenn man diese wilde Persimone allerdings in den Wald pflanzt, dann entstehen große Exemplare von mehr als 20 Metern. Im Garten oder im Agroforst werden die Bäume ca. 8 Meter hoch. 

Die Krone ist malerisch schön und schirmförmig. Er wird deshalb auch gerne als Schattenbaum eingesetzt. In den USA wird Diospyros virginiana auch als Straßenbaum eingesetzt. Man kann die Kronenart dieser Bäume auch als pagodenartig, also etagenförmig bezeichnen. Es gibt hier ganz viele Varietäten und der Baum wird niemals langweilig. 



Hier sehen wir ein Exemplar in Frankreich. Man sieht auch die Ähnlichkeit mit älteren Mostobstbämen. Die Amerikanische Persimone passt also auch hervorragend unsere Kulturlandschaft. 

Urheber: 

Fotograf: Sisley

https://www.monumentaltrees.com/de/fotos/47272/


Standort: parc Frescatelly, Montigny-lès-Metz


Biologie:

Die Blätter von Diospyros virginiana sind oval, ganzrandig und von hellgrüner Farbe. Der Austrieb erscheint in hellem Rot. Die Blätter sind nicht giftig und können sogar als Tee gekocht werden! Dazu nachher aber mehr. 

Die Blüten erscheinen von Mai bis Juni. Sie sind von cremegelber Farbe und nur wenige cm groß. Sie sind von kelchartiger Form mit vier großen Kelchblättern eingefasst, welche sich nach außen wölben. Diospyros virginiana ist zweihäusig. Es gibt also männliche und weibliche Bäume. Man benötigt also sowohl einen männlichen, als auch einen weiblichen Baum für einen Fruchtertrag. Die Blüten werden von Bienen, Hummeln, Schmetterlingen und Käfern bestäubt. Sie sind voller wertvollem Nektar und eine wichtige Bienentracht! Die ersten Blüten entstehen ab einem Lebensalter von ca. 6 Jahren.

Die Frucht ist orange, ca. 5 cm im Durchmesser und kugelrund. Sie benötigt einen langen und warmen Herbst um auszureifen. Die Früchte sind erst dann reif, wenn diese weich werden. Vorher sind diese Adstringierend. Dann sind die Früchte auf Grund von Tanninen sehr bitter. Wenn die Früchte bereits reif sind und dann einen Frost bekommen, dann werden die Früchte besonders süß und lecker, denn dann sind alle Tannine restlos verschwunden.  Die kleinen saftigen Früchte sind der Star dieses herrlichen Baums. Sie werden von den USA liebevoll Simmons genannt. Sie enthalteneine Menge Vitamin C und werden zu allerlei Desserts verarbeitet. Man kann auch Melasse daraus herstellen. 

Die Wurzeln der Bäume sind dick, fleischig und robust. Das Wurzelsystem ist herzförmig und verankert den gesamten Baum stabil in den Boden. 

Die Rinde ist in einzelnen Platten gebrochen und tief gefurcht. Diese Rinde ist von dunkelgrauer Farbe. 

Hier sieht man eine reife Frucht im Herbst. Sie sehen fast auch wie goldene Pflaumen. 

Urheber: 

By Gphoto - Own work, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=1309318


Einsatz im Agroforst:

Im Agroforst benötigt man größere Bäume, die den Zwischenraum aktiv beschatten können. Diese Persimone wächst locker 6 bis 8 Meter hoch. Sie bildet eine schirmartige Krone aus. Zudem bilden sich genießbare Früchte die vielfältig einzusetzen sind. Die können roh, gekocht, für Melasse, oder für ein Bier verwendet werden. Ja Sie haben richtig gelesen. Es gibt ein Gleditsien-Persimonen-Bier. Das ist ein Bier aus diesen Früchten und Schoten des Lederhüsenbaums. Zudem kann man ein Fermentgetränk aus diesen Kakis, Hopfen, Maismehl und Weizenkleie Herstellen. Es ist ganz ähnlich wie unser bekanntes Bier. Wenn man diesen Ansatz brennt/destilliert, dann erhält man einen Kaki-Brandy.

Die Blätter können zu einem Tee weiterverarbeitet werden. In Asien ist Persimonen-Blatt-Tee sehr beliebt. Dieser Tee schmeckt leicht herb, leicht nussig mit einem Hauch nach Caramel. Er passt hervorragend zu Desserts wie Pudding und Kuchen. Dieser Tee wirkt beruhigend, antibakteriell, fördert aktiv die Durchblutung, antoxidantisch und kann aktiv Thrombosen verhindern und sogar auflösen. Zudem senkt er aktiv den Blutzuckerspiegel, das ist besonders bei Diabetes Typ 2 interessant. In der TCM wird dieser Tee als Shi Ye bezeichnet. 

Die Blätter der Amerikanischen Persimone sind etwas bitterer als die Asiatischen. Deshalb sollten diese früher gepflückt werden. Danach werden diese getrocknet und können dann verwendet werden. Sie können die Blätter auch vorher vermentieren, dann erhalten diese allerdings einen Fermentgeschmack. Manche, darunter auch ich, lieben diesen Geschmack. Andere bevorzugen einen getrockneten Tee. 

Die Samen können geröstet, gemahlen und als Kaffee-Ersatz verwendet werden. 

Die Amerikaner verehren ihre Persimone. Besonders bekannt und beliebt  sind der Persimon Pie, der Persimon Pudding oder Persimon Candy!

Hier sehen wir eine der begehrten Blüten der Amerikanischen Persimone. Aus diesen Blüten bilden sich die begehrten und vielseitigen Früchte!

Urheber: 

CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=525571


Sandortbedingungen und Pflege:

Je wärmer und milder desto besser. So reifen die Früchte voll aus und die Bäume werden höher. Höher als 600 Meter sollten auch diese Kakis nicht mehr angebaut werden. Diese sind zwar vollkommen frosthart, trotzdem reifen dann die Früchte nicht mehr aus. 

Die Böden sollten humos, durchlässig und nährstoffreich sein. Je besser die Böden, desto besser auch später der Ertrag. Bei sandigen Böden muss unbedingt Humus eingearbeitet werden. Bei dichten und schweren Böden, sollte Sand eingebracht werden. Dann aber entwickeln sich die Bäume schnell und sicher. Bereits nach 6 Jahren blühen die Kakis zum ersten Mal. Wichtig ist, dass mehrere Bäume gepflanzt werden, denn Sie benötigen einen männlichen und einen weiblichen Baum. Im Jungstadium sieht man das Geschlecht leider noch nicht. Zudem sind vollsonnige Lagen wicht. Im Agroforst ist das kein Problem, denn hier sind von Baum zu Baum 5 Meter Abstand eingeplant. 

Geschnitten wird wie bei jedem anderen Obstbaum auch. Hier schneiden lichten Sie einfach die Krone aus. Die Triebe, welche steil nach oben die die Krone hineinwachsen entfernen Sie. Seitlich und die Spitze werden nur dann eingekürzt wenn diese stören. Mehr müssen Sie nicht machen. 

Hier sehen wir die Rinde der Amerikanischen Persimone. Diese stark gestückelte Rinde ist ganz Typisch für diese Bäume!

Urheber:

By Jryandoherty - Own work, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=75666027


Zukunft/Resümee:

Ein absoluter Profiteur des Klimawandels. Wir bekommen durch den Klimawandel immer längere und ausgedehnteren Herbstzeiten. So können die Früchte sehr gut ausreifen. Zudem sind wilde Persimonen im Wald ich nur ein immens gutes Wildfutter für Insekten, Vögel, Nagetiere, Rot- und Schwarzwild, sondern liefern auch noch ein edles fast schwarzes Ebenholz. Das Kernholz ist bei Drechslern ein Vermögen wert! Das Kernholz bildet sich nach ca. 100 Standjahren. 

Doch wie vielseitig diese Bäume sind! Im Agroforst, im Obstbau, als Tee, im Garten usw... Ganz klar, Persimonen sind im Trend und deshalb muss man sich auch viel mit den Wildarten beschäftigen. Diese ist vollkommen Winterhart und gibt uns viel mehr zurück als wir selbst in die Bäume hineinstecken. Ein absolutes Muß!

Ich habe die Diospyros virginiana seit diesem Jahr in der Kultur. Diese wachsen ganz hervorragend! Sie bekommen bisher keinerlei Krankheiten und haben innerhalb von wenigen Wochen den Topf durchwurzelt! Ich kann’s nur empfehlen und werde meinen Bestand ausbauen!