Schirm-Magnolie (Magnolia tripetala) als Klimawandelgehölz, Gartenbaum, Straßenbaum und Forstpflanze


Herkunft: 

Die Schirm-Magnolie stammt aus den Südöstlichen USA. Sie kommen dort in den Appalachen bis 1000 Meter Höhe vor. Ihr Verbreitungsgebiet erstreckt sich aber bis hinunter an den Atlantik. Magnolia tripetala ist keine Klimax- oder bestandsbildende Baumart. Sie kommt nur in kleinen Gruppen oder einzeln in Mischbeständen vor. Sie wird in den USA auch kommerziell für den Holzbau verwendet und zählt biologisch zu den nützlichsten bestäubenden Pflanzen für Käfer und Wirbellose. 

Hier sehen wir das Verbreitungsgebiet von Magnolia tripetala. Man sieht hier auch, dass diese Baumart nicht vorherrschend, oder bestandsbildend ist, sondern immer als Mischbaumart in verschiedenen kleineren Gebieten vorkommt. Das ist auch ganz wichtig für uns zu wissen, denn Magnolien verhalten sich nicht invasiv.

Urheber:

By Elbert L. Little, Jr., of the U.S. Department of Agriculture, Forest Service - USGS Geosciences and Environmental Change Science Center: Digital Representations of Tree Species Range Maps from: Elbert L. Little, Jr. (1977), Atlas of United States trees, Vol. 4, minor Eastern hardwoods: U.S. Department of Agriculture Miscellaneous Publication 1342, 17 p., 230 maps., Public Domain, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=30462564 


Wuchs: 

Die Schirm-Magnolie wächst als kleiner bis mittelgroßer Baum. Sie kann dabei einstämmig oder mehrstämmig in die Höhe wachsen. Die kegelförmigen Kronen werden nach oben hin ausladend und bilden einen malerischen Wuchs, der jeden Garten aufwertet. Sie wird ca. 12 Meter hoch und kann dabei gut 6 Meter breit werden. 

Sie wächst eher langsam und entwickelt sich Stück für Stück. Deshalb ist auch das Holz sehr hart und die Magnolie daher auch standfest und robust. 



Hier sehen wir die Schirm-Magnolie als robusten und stämmigen Baum in einem Park. Sie ist trotz den flachen Wurzeln äußert zäh und widerstandsfähig gegen starke Winde. 

Urheber: 

Fotograf: Martin Miklanek
https://www.monumentaltrees.com/de/fotos/139468/
Standort: Grassalkovichova garden, Bratislava


Biologie:

Magnolia tripetala bildet enorm große Blätter, die bis zu 50 cm lang werden können. Auch eine Breite von 20 cm ist hier ganz normal. Die Blätter sind von elliptischer bis eirunder Form und erscheinen in einem saftigen Dunkelgrün. Junge Blätter sind an der Mittelrippe behaart. Die Blätter stehen quirlig am Ende der Zweige. Sie stehen schirmförmig ab. Daher hat die Schirm-Magnolie auch Ihren deutschen Namen erhalten. Im Herbst färben sich die Blätter in ein Goldgelb und werden zum Ende hin Braun. 

Die cremeweißen Blüten erscheinen von April bis Mai. Sie haben grüne Hüllblätter, was diese herrlichen Blüten noch schöner aussehen lässt. Auch diese Blüten sind von enormer Größe und können gut 20 cm groß werden. Sie sind enorm wichtig für bestäubende Käfer und wirbellose Insekten. Nicht nur Bienen und Hummeln oder Schmetterlinge sind für die Befruchtung wichtig, sondern eben auch zahlreiche verschiedene Käferarten, Falter und Wirbellose. Diese werden leider immer wieder vergessen. Magnolien ziehen statt der Bienen eher Käfer und andere Insekten an, welche von den Blüten leben. 

Magnolia tripetala bildet ab Juli ihre walzenförmigen Fruchtstände aus. Diese erscheinen als karminrote zapfen und sind ebenso zierend wie zuvor die weißen Blüten. Die karminroten Zapfen stehen in einem herrlichen Kontrast zu den großen dunkelgrünen Blättern. Die Früchte sind nicht giftig und dienen diversen Singvögeln und Nagern als Nahrung. Diese walzenförmigen Zapfen werden ca. 7 cm groß. Alle paar Jahre haben wir ein Mastjahr, so dass immens viele dieser Zapfen am Baum hängen. 

Die Rinde der Schirm-Magnolie ist grau/grün und glatt. Die Zweige sind eher von rotbrauner Farbe und wachsartig überzogen. 

Wie alle Magnolien hat auch Magnolia tripetala fleischige Wurzeln. Sie wurzeln nicht tief, sondern flach. Das ist aber nicht schlimm. Sie sind daher auch perfekt für Hanglagen geeignet, um diese ausreichend zu sichern. Daher wachsen diese auch besonders gerne an den steilen Hanglagen der Appalachen in den östlichen USA. 


Hier sehen wir die zapfenartige Frucht und die riesigen Blätter der Schirm-Magnolie. Die Frucht dunkelt noch ins Karminrote nach. Anfang sind diese noch Rosa. Mit zunehmender Reife sind diese absolut zierend am Baum. 

Urheber: 

By Hardyplants at English Wikipedia - Own work, Public Domain, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=21036338


Eignung als Gartenbaum, Straßenbaum oder Forstpflanze: 

Für große Gärten ist die Schirm-Magnolie als Solitär perfekt. Durch die große Krone, die man auch problemlos auf die Wunschhöhe aufasten kann, hat man einen perfekten großen Schattenbaum. Man kann auch perfekt eine Bank oder Gartenmöbel darunter aufstellen und im Sommer den kühlen Schatten genießen. Magnolia tripetala verträgt Hitze problemlos.

Für die Stadt benötigt man breite Straßen mit einem guten Bodenprofil. Magnolien vertragen keine Bodenverdichtung oder Bepflasterung. Zudem sollte der Boden nie ganz trocken sein. Für breite Straßen, Flughäfen, Bahnhöfe, Fußgängerzonen, Parks u.ä. Eignet sie sich perfekt. Man kann sie vom Bodenprofil mit dem Tulpenbaum oder der Baum-Magnolie aus Japan vergleichen. Die Schirm-Magnolie kann perfekt auch als Hochstamm oder Alleebaum kultiviert werden. 

Als Forstpflanze kann man diese in jeden Laubmischwald integrieren. Wichtig ist, dass die Böden leicht sauer, oder neutral sind. Stark alkalische Böden werden nicht gut angenommen. Hier muss man aber vorsichtig sein. Die wenigsten unserer Böden sind stark alkalisch. Bei uns herrschte über Jahrzehnte die Fichte als Monokultur vor. Die Böden sind daher meist stark abgesauert. Magnolien können auf ehemaligen Fichtenstandorten problemlos eingesetzt werden. Mischen Sie Magnolia tripetala mit vielen anderen heimischen Laubgehölzen. Diese fügen sich problemlos in alle Mischbestände ein. 

Wichtig ist, dass die Magnolie vollsonnig oder halbschattig steht. Der Boden sollte humos und durchlässig sein, damit keine Staunässe entsteht. Mulchen Sie den Boden bei dieser Pflanze ruhig mit Rindenmulch oder Rohhumus. Als säureliebende Pflanze sauern Sie den Boden so perfekt ab und diese Magnolie kann perfekt gedeihen. Zudem wird durch das Mulchen das Unkraut unterdrückt und die Feuchtigkeit im Boden gehalten. 

Magnolia tripetala ist bei uns vollkommen Winterhart und übersteht auch härtere Fröste. Lediglich als Jungpflanze sollte man diese in den ersten zwei bis drei Jahren mit einem dicken Vlies schützen. 




Hier sehen wir noch einmal die reife Frucht der Schirm-Magnolie. Hier sieht man auch deutlich wie diese stark ins karminrote nachgedunkelt ist. Bald werden die leuchtenden Balgfrüchte aus dem Zapfen entlassen.

Urheber: 

By William (Ned) Friedman - Own work, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=89162710


Holz:

Das Holz wird in den USA kommerziell genutzt. Es hat ein Trockengewicht von 560 kg/Kubikmeter, eine Elastizität von 9,66 GPa, eine Bruchfestigkeit von 37,7 MPa, eine Radialschrumpfung von 5,4 %, eine Tangentialschrumpfung von 6,6 %, und eine Volumenschrumpfung von 12,3 % nach dem Trocknungsvorgang. 

Das Holz der Schirm-Magnolie hat einen auffallend breiten Splint von creme-weißer Farbe. Der Holzkern ist dagegen auffallend klein und ist von dunkelbrauner Farbe. Das gesamte Holz wird von grünen, schwarzen und violetten Streifen durchzogen. So entsteht eine wunderschöne Maserung.

Der Faserverlauf ist gerade und gleichmäßig. Die Textur des Holzes ist fein bis mittelgrob. Das Holz wird als diffusporös bezeichnet. Es gilt als nicht haltbar und verrottet schnell. Das ist aber nicht schlimm, denn man setzt dieses Holz für Innenbereiche, wie Furniere, Messergriffe, zum Drechseln, Möbel, Sperrholz und vieles weiteres ein. Beim Drechseln entstehen durch die herrliche Maserung wunderschöne Stücke. 

 

Hier sehen wir die herrlichen Blütenstände von Magnolia tripetala. Diese wunderschönen Blüten erscheinen massenhaft an den imposanten Bäumen. Ab dem 10. Lebensjahr wird dieser Baum zum ersten mal geschlechtsreif. Diese Blüten sind immens wichtig für bestäubende Käferarten und andere Wirbellose. 

Urheber: 

Fotograf: Martin Miklanek
https://www.monumentaltrees.com/de/fotos/139475/
Standort: Grassalkovichova garden, Bratislava


Zukunft/Resümee:

Magnolien sind in Zeiten des Klimawandels immer gut. Sie sind anpassungsfähig und vor allem auch super robust. Sie bekommen kaum Krankheiten und sind auch winterhart. Sie fügen sich in Mischbestände problemlos ein, liefern ein gutes Holz, bieten einen wichtigen Pollen für bestäubende Insekten, sind in unseren Gärten nicht mehr wegzudenken und erobern auch einige Städte als herausragend schöne Alleebäume. 

Die Schirm-Magnolie ist eine echte Rarität. Ich kann das nicht verstehen, weil sie wirklich leicht zu kultivieren ist. Mein Bestand entwickelt sich ganz hervorragend und ich habe mir viele Samen für die weitere Kultur gesichert. Ich werde mein Engagement im Punkt Magnolien noch weiter verstärken, da ich diese Pflanzenart für einen echten Schatz halte. 

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