Seidenraupen-Eiche (Quercus acutissima) als Klimawandelgehölz, Gartenbaum, Straßenbaum und Forstpflanze


Herkunft:

Die Seidenraupen-Eiche stammt aus dem östlichen Asien. Sie wächst dort in dichten Laubmischwäldern Koreas, Nord-Chinas, Japans und im Himalaya bis auf einer Höhe von 2200 Meter.

Dieses Klimawandelgehölz wurde aber ca. 1870 in die USA importiert. Dort feierte diese herrliche Eiche eine bis jetzt andauernde Erfolgsgeschichte. Sie wächst mittlerweile an der gesamten Ostküste und im Mittleren Westen. Sie gilt in den USA auch als eingebürgert und ist eine wichtige Baumart für den Forst. 

Der größte Nutzen ist die immense Menge an produzierten Eicheln, welche diese Eiche jedes Jahr hervorbringt. Sie gilt als bester Wildfutterbaum in den USA. Sie bildet weit nahrhaftere und vor allem viel mehr Eicheln, als alle andere Eichen der USA. 

Hier sehen wir eine kleine Collage von der Seidenraupen-Eiche. Die Kronen wachsen sehr dicht und werden mit der Zeit immer ausladender. Sie zählt damit zu den beliebtesten Schattenbäumen in Asien und in den USA. 

Urheber: 

Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=326128


Wuchs:

Quercus acutissima dürfte die schnellwachsenste Eiche überhaupt sein. Ein weiterer klarer Grund für die Erfolgsgeschichte dieser Eiche. Auch in meiner Kultur wachsen diese herrlichen Eichen schneller als alle anderen. Sie übertrumpft in der Wuchsleistung auch die Roteiche. 

Quercus acutissima bildet starke und dicke Stämme mit einem Brusthöhendurchmesser von bis zu 1,5 Metern aus. Die Krone bleibt in der Jugend lange pyramidal und schlank. Zudem bilden sich derart viele Seitenäste, dass die Krone auch sehr dicht bleibt. Mit zunehmendem Alter wird die Krone ausladend mit waagerechten Ästen. So wirft diese Eiche viel Schatten. Er ist einer der beliebtesten Schattenbäume in den USA. 

Hier sehen wir eine Seidenraupen-Eiche in Holland. Diese Eichenart ist in Europa noch fast gar nicht zu finden, was ich nicht verstehen kann, denn sie wächst schnell, ist frosthart und nimmt auch fast alle Böden problemlos an. Nur stark kalkhaltige Böden, wie beispielsweise auf der schwäbischen Alb sind nicht geeignet. Hier sieht man auch die dichten Verästelungen in der noch jungen Krone. 

Fotograf: Wim Brinkerink

Standort: Zuiderpark, The Hague

 

https://www.monumentaltrees.com/de/fotos/36845/

 

Biologie:

Das wunderschönste an dieser Eiche ist das Laub. Es sieht tatsächlich genau gleich aus wie das Laub der europäischen Edelkastanie. Daher wird diese Eiche auch Japanische Kastanien-Eiche genannt. Das Laub ist dunkelgrün und matt glänzend. Zudem ist es lanzettlich, ca. 13 cm lang und ca. 5 cm breit. Der Blattrand ist gleichmäßig und stark gezähnt. Im Herbst färben sich die Blätter goldgelb bis braun. Die typische Eichenform mit den lappenartigen Einbuchtungen fehlt hier vollkommen. 

Die Eichelfrüchte sind ca. 3 cm lang und halb so breit. Sie sind von grün-bräunlicher Farbe und werden bereits ab Spätsommer reif. Sie sind somit die frühesten Eicheln die es gibt. Zudem ist die Seidenraupen-Eiche ein wahrer Massenträger. Sie bringt viel mehr Eicheln als alle anderen Eichenarten. Sie ist die beste Eiche zur Wildfütterung. Das ist auch der Hauptgrund, weshalb man sie in die USA in so großer Zahl importiert hat. 

Die Blüte ist ca. 20 cm groß, wird durch den Wind bestäubt und erscheint im Mai. Da die Seidenraupen-Eiche ein Massenträger ist, erscheinen natürlich auch sehr viel mehr Blüten an diesem Baum. Diese Blüte macht im Frühjahr etwas her und kann auch in Städten oder großen Gärten zur wahren Zierde werden. 

Die Rinde bei den Jungen Zweigen ist noch stark behaart. Bald verkahlt die Rinde aber komplett. Die Rinde am Stamm ist dunkelgrau und tief gefurcht. 

Hier sehen wir das wunderschöne und außergewöhnliche Laub von Quercus acutissima. Es ist kaum von dem Blatt der uns bekannten Edelkastanie zu unterscheiden. 

Urheber: 

Fotograf: Wim Brinkerink

https://www.monumentaltrees.com/de/fotos/36846/


Standort: Zuiderpark, The Hague


Eignung als Gartenbaum, Straßenbaum und als Forstpflanze im Wald:

Quercus acutissima eignent sich perfekt für den Garten. Diese Eiche wächst zwar schnell, wird im Garten aber nicht sonderlich groß. Sie wird ca. 8 Meter hoch, wenn man diese Solitär in den Garten pflanzt. Die ausladenden Äste werfen sehr viel Schatten und laden unter dem Baum zum Verweilen ein. 

In der Stadt kann man dieses Klimawandelgehölz ebenfalls hervorragend einsetzen. Sie verträgt jede Menge Hitze und auch Trockenheit. Sie kommt zudem auch mit staunassen Böden gut zurecht. Sie lässt sich hervorragend beschneiden und formen. Sie verzeiht auch Schnittfehler, da sie immer wieder neue Äste nachtreibt. Bepflasterung verträgt diese Eiche nicht, hier muss man darauf achten. Man kann das Pflaster aber durch eine breite Baumscheibe fern halten. 

Die Seidenraupen-Eiche kommt in artenreichen Mischwäldern vor. Sie lässt sich ebenfalls hervorragend in alle Mischbestände integrieren. Sie möchte einen vollsonnigen oder halbschattigen Standort am Waldrand oder in lockeren Beständen oder Lichtungen. Wichtig sind auch schwachsaure und durchlässige Böden. Diese dürfen auch ruhig steinig sein. Schlecht sind verdichtete Tonböden oder stark alkalische Böden. In Süddeutschland sollte man also erst einmal wenige Pflanzen ausprobieren, bevor man groß auf diese Eiche setzt. Wie alle anderen Eichen, bildet die Seidenraupen-Eiche eine starke Pfahlwurzel aus. Sie kommt auch mit starken Winden bestens zurecht! Wenn sie mit anderen Bäumen dicht zusammenstehen, dann werden die Pflanzen wesentlich höher. So kann sie eine Höhe von mehr als 20 Metern im Wald erreichen und bleibt nicht bei 8 Metern wie im Garten. 

Das Holz dieser Eiche kann mit dem der heimischen Eichen nicht mithalten. Auch das Holz der Rot-Eiche ist besser. Man verwendet das Holz aber für Innenausbauten, Möbel und Bodenbeläge. Besonders gut scheint es sich für die Produktion von Holzkohle zu eignen. Diese Holzkohle wird speziell in Japan für die Teezeremonien eingesetzt. Zudem lässt es sich hervorragend spalten und bildet ein Top-Brennholz. Der starke Wuchs sorgt für schnellen Brennholznachschub, mehr als bei allen anderen Eichen. Zudem ist der Heizwert besser als bei allen anderen schnellwachsenden Baumarten. 






Hier sehen wir meinen kleinen Bestand an Seidenraupen-Eichen im Herbst mit der ersten beginnenden Herbstfärbung. Diese Eichen wachsen bei mir hervorragend und schneller als alle anderen Eichenarten. 


Zukunft/Resümee:

Diese Eiche wächst schnell, ist frostsicher, sieht wunderschön aus und kann sowohl für Gärten, als auch als Straßenbaum eingesetzt werden. Sie lässt sich auch hervorragend in den Wald einmischen. Wichtig zu wissen ist, dass das Holz für den Möbelbau oder anderweitige Nutzung nicht sonderlich gut ist. Es ist aber ein hervorragendes Brennholz, auch für Holzkohle. Sie kann also hervorragend für Energiewälder oder für die Produktion von Spalt- und Scheitholz eingesetzt werden. Der große Vorteil ist aber der Einsatz als Straßenbaum. Er lässt sich perfekt formen und in der Jugend wächst sie äußerst schlank. Das ist perfekt für die Stadt. Zudem sind die Blätter wunderschön und diese Eiche wird so niemals langweilig! Für mich hat diese Eiche durchaus eine Zukunft, vor allem auch in warmen und heißen Städten!

Wer die Seidenraupen-Eiche ebenfalls in seinem Garten oder als Straßenbaum oder in seinem Wald einsetzen möchte, der kann die Jungpflanzen hierfür sehr gerne in meinem Shop bestellen. Der nachfolgende Link führt Sie direkt dorthin: