Eisenholzbaum (Parrotia persica) als Klimawandelgehölz, Gartenbaum, Straßenbaum und Forstpflanze


Herkunft: 

Der Eisenholzbaum stammt, wie der botanische Name schon sagt, aus Persien. Er kommt aber nur in Nordpersien und dem Kaspischen Meer und Teilen des Kaukasus vor. Er lebt dort in artenreichen Mischwäldern mit abwechslungsweise sehr stark nassen und danach trockenen Böden. 

Er gehört zur Familie der Zaubernüsse und kommt somit mit den selben Standortbedingungen wie die bekannte Zaubernuss zurecht. 

In Asien wird er teilweise im Holzhandel kommerziell genutzt. Das Holz ist so dicht und schwer, dass es im Wasser sogar untergeht. Ein Deutscher Botaniker namens Parrot hat den Baum erstmals beschrieben und auch bei uns in Europa bekannt gemacht. 





Hier sehen wir die spektakuläre Rinde des Eisenholzbaums. Die Rinde löst sich in verschiedenen Schichten in den unterschiedlichsten Farben ab. So erstrahlt der Baum in den herrlichsten Farben, wie bei der Platane. 

Urheber: 

Fotograf: tinkawen
https://www.monumentaltrees.com/de/fotos/3382/Standort: park Hartenstein, Renkum


Wuchs: 

Parrotia persica wächst mehrstämmig zu einem großen Strauch, oder einstämmig zu einem kleinen Baum. Er erreicht eine Wuchshöhe von ca. 12 Metern und kann durchaus auch genau so breit werden. 

Er entwickelt wunderschöne und malerische Kronen mit verdrehten Ästen und Stämmen in den skurrilsten Formen. Die Äste wachsen wild durcheinander, was zu einem üppigen Dickicht führen kann. Das macht den Eisenholzbaum auch zu einem geschätzten Vogelschutzbaum. 

Genau wie alle anderen Zaubernüsse auch, ist die Wuchsgeschwindigkeit bei diesem Klimawandelgehölz als langsam zu bezeichnen. So erreicht er einen Jahreszuwchs von ca. 20 cm pro Jahr.
 

Hier sehen wir den wunderschönen und malerischen Wuchs vom Eisenholzbaum. Er gehört zweifelsohne zu den schönsten Bäumen weltweit!

Urheber: 

Fotograf: Frank Schaapsmeerders
https://www.monumentaltrees.com/de/fotos/52672/
Standort: 
Omniversum, The Hague


Biologie: 

Die Blätter ähneln dem der Zaubernuss und auch entfernt dem der Rotbuche. Sie haben eine glatte Oberfläche, werden ca. 9 cm lang und halb so breit. Sie haben einen gezähnten Rand und sind von einer eiförmigen bis elliptischen Form. Im Herbst färben sich diese in ein leuchtendes Gelb, Orange, Rot bis hin zu Violett. Parrotia persica zählt zu den schönsten Herbstgehölzen weltweit!

Die roten Blüten erscheinen noch vor dem Laubaustrieb von Januar bis März. Es handelt sich um kleine rote Köpfchenblüten in den Astachseln. Im Sommer entwickeln sich daraus braune Kapselfrüchte, die sich explosionsartig öffnen und die Samen über mehrere Meter hinausschleudern. Die Blüten werden als Frühtracht auch von einigen Wildbienen und Hummeln gerne angenommen. Die Samen werden von Vögeln und Säugetieren verzehrt. 

Der Eisenholzbaum bildet ein flaches Wurzelsystem, dicht unter dem Boden aus. Das ist typisch für diese Herkunftsregion, da sich dieser Baum in den rauen Felsspalten und Hängen förmlich 'festkrallen' muss. Er ist auch nicht sonderlich Windwurf gefährdet, da die Kronen genau so breit wie hoch werden und der Baum allgemein nicht sonderlich hoch wird.

Die einzelnen Stämme des Eisehnolzbaums werden bis zu 30 cm dick. Dickere Brusthöhendurchmesser werden  selten gemessen.
 

Hier sehen wir ein natürlich gewachsenes Dickicht vom Eisenholzbaum. Er kann mehrstämmig und einstämmig wachsen. Man kann auch mit einem gezielten Schnitt die Wuchsform beeinflussen. Hier sieht man auch die herrliche Herbstfärbung in den Farben gelb, orange, rot bis hin zu violett. 

Urheber: 

Von A.Savin - Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=36309337


Eignung als Gartenbaum, Straßenbaum und als Forstpflanze:

Dieses Klimawandelgehölz wächst langsam und malerisch mit einer schirmförmigen Krone. Somit kann man den Eisenholzbaum auch wunderbar für kleinere Gärten empfehlen. Man kann ihn auch über den Schnitt zur Wunschform erziehen. Auch für Steingärten eignet er sich wunderbar, da er hervorragend mit kleinen Polsterstauden und Ziergräsern harmoniert. 

Für die Stadt entdeckt man Parrotia persica immer häufiger. Das hitzeverträgliche und robuste Gehölz kommt sowohl mit kurzzeitiger Trockenheit, als auch mit periodischen Überschwemmungen zurecht. Die kleinen Kronen mit den aufrecht wachsenden Ästen eignen sich hervorragend für eine entsprechende Erziehung an der Straße. Zudem ist dieser Kleinbaum wandelbar. Er treibt rot aus, blüht davor in der selben Farbe und zeigt sich dann im Herbst in einer leuchtenden Färbung. Zudem wird auch der skurrile Wuchs und die fleckige Rinde nie langweilig. 

Als Forstpflanze kann man den Eisenholzbaum am Waldrand einsetzen. Er kann dort zu einem großen Dickicht heranwachsen, welches kleine Vögel und Bodenbrüter sehr gut schützt. Das Holz ist extrem hart und wird für Flaschenzüge, Messergriffe, Schneidebretter und Bodenbeläge für den Außenbereich eingesetzt. Man darf aber das 'Eisenholz' aus dem Handel nicht mit diesem Baum verwechseln. Hierbei handelt es sich fast immer um Tropenhölzer. 

Parrotia persica mag durchlässige, nährstoffreiche und mäßig trockene Böden. Wie gesagt, kommt er aber auch mit Hitze, Trockenheit und periodischen Überschwemmungen bestens zurecht. 

Hier sehen wir eine tolle Aufnahme der Blütenstände. Die herrlichen leuchtend roten Blüten sind eine tolle Futterquelle für einige Wildbienenarten und Hummeln. 

Urheber: 

Fotograf: Frank Gyssling
https://www.monumentaltrees.com/de/fotos/47282/Standort: Botanischen Garten der Universität Potsdam, Potsdam


Zukunft/Resümee: 

Der Eisenholzbaum ist schon lange als Gartenbaum bei uns bekannt. In Zeiten der Klimaerwärmung kommen solche hitzeverträglichen Gehölze immer mehr in den Fokus. Parrotia persica ist ein Klimawandelgehölz, welches uns im Kampf gegen die Herausforderungen im Klimawandel entscheidend unterstützen kann. Vor allem als Gartengehölz und als Straßenbaum empfiehlt er sich durch seine Robustheit und malerischen Schönheit. Man hat zu jeder Jahreszeit etwas zu bewundern und wird nie langweilig. 

Für den Forst wird er keine große Rolle spielen. Punktuell kann man ihn am Waldrand sehr gut einsetzen. Er bildet ein starkes Dickicht für Bodenbrüter, welche bei uns immer stärker bedroht sind. Zudem ist der Eisenholzbaum sehr schwer zu kultivieren und die Samen keimen erst nach einer extrem langen Stratifikation. Er hat somit auch keinerlei Invasivitätspotenzial. 

In meiner Kultur hat er sich sehr gut entwickelt. Wichtig ist, dass man die kleinen Bäume im ersten Jahr mit einem Vlies abdeckt. Ab dem zweiten Jahr ist er dann vor starken Frösten sicher. Ich freue mich auf diesen tollen Baum, wenn man Ihn zukünftig öfter auch an der Straße sehen wird. 

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