Graue Douglasie (Pseudotsuga menziesii glauca caesia) als Klimawandelgehölz, Gartenbaum, Straßenbaum und Forstpflanze


Herkunft: 

Die Graue Douglasie stammt aus dem Nordwesten der USA. Es gibt in den USA drei große Hauptarten. Die grüne und besonders schnell wachsende Küstendouglasie. Diese wird auch bei uns im Forst eingesetzt. Allerdings sind diese oft frostempfindlich, vor allem bei Spätfrostlagen. In den ersten ein bis zwei Jahren zählt diese zu den Risikokulturen. Als zweite Hauptgruppe gibt es die Blaue Douglasie. Diese kommt eher weiter im Inland der USA vor und wächst dort auch trockenen, heißen und kargen Standorten. Diese kommen auch mit jedem Frost zurecht. Allerdings wächst die Blaue Douglasie im Wald nicht gut, da diese zu langsam und auch viel zu dicht wächst. Sie eignet sich eher für die Anzucht von Weihnachtsbäumen oder als Schnittgrün. Das Zwischenstück zwischen diesen beiden Arten bildet die hier genannte graue Douglasie. Sie kommt zwar in Küstennähe vor liegt aber trotzdem eher in Richtung der Rocky Mountains. Sie kommt ab einer Höhe von 600 Meter vor und geht bis zu einer Höhe von 2600 Metern. Sie wächst nicht ganz so schnell wie die Grüne, aber doch schneller und besser als die Blaue. 

Für Deutschland im Wald ist immer noch die Grüne am besten. Für Problemstandorte, wo die Grüne Probleme macht, kann die Graue sehr gut eingesetzt werden! Für mich hat die Graue Douglasie ein hohes Potential!


Wuchs: 

Die Graue Douglasie wird zwischen 30 und 40 Metern hoch. In der Heimat oft höher, bei uns bleibt Sie aber so groß wie eine ganz normale Fichte. Die Wuchsbreite pendelt sich im Einzelstand bei 7 - 10 Metern ein. 

Die Krone ist in der Jugend noch eng kegelförmig und dicht geschlossen. Im zunehmendem Alter werden die Äste waagerecht und leicht überhängend. So wird die Krone halboffen und baut sich etagenförmig auf. 

Pseudotsuga menziesii caesia wächst mittelstark mit einem Jahreszuwachs von ca. 30 cm. 

Der Stamm wird dick, kräftig und gerade. Er kann einen Brusthöhendurchmesser von ca. 1 Meter erreichen. Der Stamm bleibt also dünner als bei der von uns bekannten Grünen Douglasie.
 


Biologie: 

Die Nadeln erscheinen in einem graugrünen Farbton. Sie duften nur mäßig und sind 3 cm lang. Sie stehen streng gescheitelt am Ast. 

Die Rinde ist längsrissig, fast schwarz, also viel dunkler als bei der Grünen Douglasie und wird bis zu 20 cm dick um sich gegen die in Nordamerika vorherrschenden Waldbrände schützen zu können. 

Die Zapfen hängen in großer Stückzahl an den Zweigen. Sie sind spitz zulaufend, behaart und nicht von denen der Grünen Douglasie zu unterscheiden. Sie stellen eine wichtige Grundnahrung für Vögel und Nagetiere dar. 

Douglasien bilden keine Pfahlwurzeln, wie oft angenommen. Douglasien bilden ein Herzwurzelsystem aus. Sie fallen bei starken Winden zwar nicht so stark wie Fichten, aber doch wesentlich schneller als eine Tanne oder Eiche. Auf gut durchlässigen und nährstoffreichen Böden entwickelt sich aber eine solch starke Wurzel, dass diese trotzdem nicht kippen sollte. 





Hier sehen wir meinen Bestand an grauen Douglasien. Sie sind natürlich von den Nadeln her nicht grau, sondern einfach heller als die Grüne Douglasie, die wir von unseren Wäldern kennen. Man sieht hier auch den buschigeren und etwas langsameren Wuchs. Die Grüne Douglasie wäre hier bestimmt schon doppelt so hoch. 


Eignung als Gartenbaum, Straßenbaum und als Forstpflanze:

Im Garten können die inländischen Douglasien, wozu die Graue und die Blaue gehören, auch hervorragend als Hecke eingesetzt werden. Sie sieht super aus und wächst auch sehr dicht. Sie ist viel trockenheitsverträglicher als jede Fichte und viel stabiler als jede Tanne. Für mich hat sie hier ein riesiges Potential. Wer viel Platz hat, der kann diese auch mit einem Abstand von 3 Meter zueinander und mit mindestens 5 Metern Abstand zur Grenze als lockeren Sichtschutz pflanzen und dann einfach nur wachsen lassen. Auch als garteneigener Weihnachtsbaum mit einer Lichterkette macht sie eine gute Figur!

Ich bin grundsätzlich nicht davon abgeneigt Nadelgehölze in der Stadt einzusetzen. Sie lassen sich perfekt aufasten und die immergrünen Nadeln filtern die Luft auch im Winter! Douglasien vertragen immens viel Hitze und Trockenheit. Zudem sind die Nadeln und der Wuchs ganz einfach wunderschön! In der Stadt und im Garten werden die Douglasien auch gar nicht so hoch. Sie pendeln sich hier bei ca. 8 bis 10 Metern ein. Ihnen fehlt hier die Konkurrenz zu den dicht umstehenden Bäumen im Wald.

Als Forstpflanze ist zu 90 % die Grüne Douglasie zu verwenden. Wir haben erprobte und hervorragende forstliche Herkünfte nach dem Gesetz des Forstlichen Saatgut-Vermehrungsgesetzes. Trotzdem macht die Douglasie auch mit unseren Herkünften hier und da Probleme, vor allem weil sich der Klimawandel je nach Gebiet von den verschiedensten Gesichtern zeigt. Vor allem die Spätfröste haben immens zugelegt. Hier kann man auch die Graue Douglasie im Forst weiterhin untersuchen und gegebenenfalls einsetzen. Man kann diese vereinzelt einsetzen und vorher mit dem Förster absprechen. Auch in zahlreichen forstlichen Anbauversuchen in ganz Europa findet sie hohen Zuspruch. Hier wird sich in den kommenden Jahren noch einiges tun, da bin ich mir ganz sicher.

Douglasien lieben mäßig trockene Böden in vollsonniger bis halbschattiger Lage. Staunässe und verdichtete Böden sind unbedingt zu vermeiden. Auch vollschattige Standorte unter hohem Schirm sind ungeeignet. Ansonsten ist aber die Graue Douglasie sehr anspruchslos und kommt auch mit längerer Trockenheit und Spätfrösten gut zurecht.
 


Holz: 

Auf das Holz werde ich hier nicht weiter eingehen. Das Holz ist bei allen drei Arten gleich. Es wird beim Verkauf auch nicht unterschieden. Es zählt zu den Harthölzern und wird auf dem Markt hoch gehandelt. Das ist aber bereits jedem Förster und Waldbauer bewusst. 


Zukunft/Resümee: 

Ganz klar, Douglasien sind wichtig und in unserem Waldbau nicht mehr wegzudenken. Klar ist, dass wir keine Nadelholzplantagen brauchen. Diese sind so unnötig wie ein riesiger Geländewagen in der Stadt. Trotzdem benötigen wir gut gewachsenes Nadelholz. Die Douglasie bereichert unsere Wälder und schafft Artenvielfalt. Artenvielfalt wiederum sorgt für gesündere Wälder. Gesündere Wälder sorgen wieder für mehr Fauna mit den verschiedensten Tieren. Jeder profitiert davon, auch die heimischen Baumarten, die im Klimawandel zunehmend schutzbedürftiger werden!

Wir müssen unseren Horizont stetig erweitern. Das schaffen wir nur mit Offenheit für Neue Baumarten und viel Forschergeist. Wir müssen beobachten und weiter an Verbesserungen in Garten, Stadt und Wald arbeiten. Da gehört für mich die Douglasie einfach dazu. Sie kann in jeden Mischwald bestens eingefügt werden. 

Bei mir wächst Pseudotsuga menziesii caesia bisher sehr gut. Ich habe Sie jetzt frisch bei mir aufgenommen. Man erkennt auch ganz klar den Unterschied der drei Arten im Wuchsverhalten, wenn man diese nebeneinander pflanzt und es fällt auch sofort auf, dass alle drei Arten Ihre Berechtigung haben. Die Graue Douglasie bekommt fast keine Krankheiten und auch über den Winter fällt keine der Grauen Douglasien bisher aus! Ich kann diese also auf Problemstandorten empfehlen und würde diese auch für jede staatliche Versuchspflanzung vorschlagen. 

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